18-jähriger Süchtelner entwickelt Mathe-App für Grundschüler

Das Programm von Fabian Bongartz soll Kindern das Rechnen erleichtern.

Foto: Busch

Süchteln. „Adlerauge“ heißt die Mathematik-App für Grundschüler, die Fabian Bongartz aus Süchteln entwickelt hat. Sie soll Erst- und Zweitklässlern das Rechnenlernen erleichtern. Mit seinem diesjährigen Abitur am Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium in Viersen und Informatik als einem der Prüfungsfächer entstand der Wunsch, eine App zu entwickeln. Durch die Tätigkeit seines Vaters in der Schulaufsicht ergab sich die Thematik. „Da kam die Idee auf, Lernen zu digitalisieren“, sagt der junge Mann.

Der Name der App rühre daher, dass Adleraugen in der Lage seien, simultan zu erfassen, erzählt der Entwickler — also maximal fünf Dinge gleichzeitig wahrzunehmen, ohne diese einzeln nachzählen zu müssen. Das sei eine grundlegende Eigenschaft, die das neu entwickelte Programm vermitteln soll.

Auch Annemarie Fritz-Stratmann von der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen bestätigt: „Simultanerfassung ist ein wichtiger Ansatz bei der Förderung von Kindern mit Rechenschwäche.“ So können Kinder lernen, in Zahlenbeziehungen zu denken, anstatt bei Übungsaufgaben nachzuzählen. Sie sei aber alleine nicht umfassend genug.

Dazu wird in der App je nach Lernstand zwischen zwei Zahlenräumen unterschieden: zwischen null und 20 sowie zwischen null und 100. Zufällig generierte Aufgaben werden aus vier verschiedenen Feldern geboten: von Zahlenerfassung über Addition und Subtraktion bis hin zu Ergänzungsübungen. Die Kinder sollen so Anzahlen strukturiert erfassen, Strategien entwickeln und damit erfolgreich rechnen, so Bongartz. Die Mathematik steht bei der App im Vordergrund, weshalb Bongartz bewusst auf „ablenkende Figuren und begleitende Geschichten“ verzichtet hat. Nur eine Reihe aus fünf kleinen Adlern begleitet die Kinder beim Lösen der Aufgaben — mit jeden zehn richtig gelösten Übungen leuchtet ein weiterer Adler auf, so dass die Nutzer an ihnen ihren Lernerfolg ablesen können.

Seit etwa zwei Wochen ist die App erhältlich. In der Testphase hätten sich bereits einige Grundschulklassen an der Verwendung versucht, erzählt Bongartz. Das Urteil sei durchweg positiv gewesen. Das Programm sei mit seiner einfachen Handhabung intuitiv zu bedienen und könne somit von Kindern selbstständig genutzt werden. So haben sie Freude am Lernen, glaubt der Entwickler. Was der 18-jährige App-Entwickler nach seinem Studium an der Hochschule Niederrhein machen wird, hat er noch nicht geplant. Informatik biete neben der Software-Entwicklung zumindest ein noch viel weiteres Feld, sagt er.