Kempen Ampelschaltung ärgert Pendler

An der Kreuzung B 509/Kerkener Straße herrscht nach Ansicht von Autofahrern Chaos. Auslöser ist eine Baustelle auf der Bundesstraße 9 an der Autobahnauffahrt zur A 40.

Kempen: Ampelschaltung ärgert Pendler
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Die Kreuzung Bundesstraße 509/Kerkener Straße ist während der Zeiten des Berufsverkehrs generell keine Empfehlung. Wie sich die Situation dort aber seit einigen Tagen darstellt, beschreiben einige Autofahrer gegenüber der WZ als „chaotisch“. Der Grund dafür ist eine provisorische Ampel, die der Landesbetrieb Straßen NRW dort in der vergangenen Woche errichtet hat. Und diese Ampel bietet deutlich kürzere Grünphasen für die Autofahrer, die auf der B 509 in Richtung Wachtendonk/Straelen beziehungsweise in Richtung Grefrath/Nettetal unterwegs sind.

„Wir mussten an dieser Kreuzung aufgrund der Großbaustelle auf der B 9 reagieren“, begründete am Montag ein Sprecher des Landesbetriebs die Maßnahme in Kempen. Wie berichtet, werden derzeit Radweg und Fahrbahn an der B 9 zwischen Tönisberg und Aldekerk saniert. Dort ist die Straße zum Teil gesperrt. Das wohl größte Problem dabei: Die Abfahrt von der Autobahn 40 an der Anschlussstelle Tönisberg/Geldern ist derzeit nicht möglich. Außerdem können Autofahrer dort nur aus Richtung Krefeld auf die Autobahn fahren.

Deshalb ist die Autobahnabfahrt Kempen/Aldekerk für viele die einzige Alternative. „Und somit liegt die Kreuzung B 509/Kerkener Straße auf der Umleitungsstrecke“, so der Sprecher der Behörde. Das bedeutet, dass aus Richtung Kerken noch mehr Autos nach Kempen fahren als dies ohnehin schon der Fall ist. Und um dieses erhöhte Verkehrsaufkommen nach Kempen beziehungsweise nach links in Richtung Grefrath/Nettetal in den Griff zu bekommen, hat der Landesbetrieb die provisorische Ampel geschaltet.

Nach Angaben des Sprechers sorgt diese Ampel dafür, dass es mehr Autos aus Richtung Kerken über die Kreuzung schaffen. Im Gegenzug müssten daher die Autofahrer auf der B 509 kürzere Grünphasen in Kauf nehmen und somit länger warten. Am Freitagnachmittag war die Situation nach Angaben des Landesbetriebs so angespannt, dass es auf der B 509 in Richtung Grefrath/Nettetal einen zirka 1,5 Kilometer langen Rückstau gab.

„Daher mussten wir reagieren“, sagte der Sprecher am Montag. Die Grünphasen für die Autofahrer aus Richtung Nettetal/Grefrath wurden verlängert. Nach Angaben der Behörde ist es dort am Montag zu deutlich geringeren Staulängen gekommen. „Dafür war es aus Richtung Wachtendonk/Straelen gestern katastrophal“, wie ein Pendler die WZ wissen ließ.

Auch das ist dem Landesbetrieb bekannt. „Wir haben die Anlage im Blick und werden sie bei Bedarf auch wieder neu einstellen“, sagt der Behördensprecher. Heute sollen Mitarbeiter erneut vor Ort sein, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Die Kreuzung verfüge über 18 verschiedene Signalschaltungen. „Daher ist es schwierig, eine Lösung zu finden, die alle zufrieden stellt“, sagt der Sprecher. Einer müsse wohl immer in den saueren Apfel beißen.

Besserung ist für die betroffenen Autofahrer vorerst nicht in Sicht. Im Gegenteil: Voraussichtlich in der Woche ab dem 26. September wird wohl noch mehr Verkehr auf die Kreuzung in Kempen zukommen. Dann soll die B 9 in Tönisberg komplett gesperrt werden. Das wiederum hat zur Folge, dass man dort gar nicht mehr auf die Autobahn 40 fahren kann. Und der Verkehr aus Krefeld soll dann auch noch in Richtung B 509/Kempen umgeleitet werden. „Dann wird noch einmal mehr los sein“, prognostiziert der Sprecher des Landesbetriebs.

Die Empfehlung kann also nur lauten, dass Autofahrer — wenn möglich — sowohl den Bereich an der B 9 als auch die Kreuzung B 509/Kerkener Straße meiden. Am besten bis Anfang November. Erst dann soll die große Baumaßnahme auf der B 9 abgeschlossen sein.