Kempen Baustelle sorgt für Unverständnis

Im Zuge der Sanierung der B 509 sind seit Sonntag an St. Töniser und Vorster Straße zwei Kreuzungen vollständig gesperrt.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Für viele Autofahrer war es alles andere als ein guter Start in die Woche. Wie am Samstag in der WZ angekündigt, ist die Großbaustelle B 509 ein weiteres Stück gewandert. Seit Sonntagmittag sind die Kreuzungen St. Töniser und Vorster Straße komplett gesperrt. Die Kreuzung Oedter Straße ist nur noch Richtung Oedt, Grefrath/Nettetal und Innenstadt befahrbar. Die Folge: lange Umleitungen und zum Teil Staus an anderen Kreuzungen.

Foto: Kurt Lübke

Für einige Verkehrsteilnehmer ist vor allem unverständlich, warum nun zwei große Kreuzungen gleichzeitig gesperrt sein müssen. Und warum eine weitere (Oedter Straße) auch nur eingeschränkt befahrbar ist. Bislang war der Landesbetrieb Straßen NRW bei der Sanierung der Fahrbahn überwiegend zwischen zwei Kreuzungen im Einsatz.

„Bei den Planungen für so eine große Maßnahme werden viele Behörden eingebunden“, erklärt Projektleiter Dietmar Giesen vom Landesbetrieb. Und mit Blick auf die Kreuzungen St. Töniser und Vorster Straße hätten Stadt Kempen, Polizei, Feuerwehr und auch die Verkehrsbetriebe darauf gedrängt, dass diese Bereiche innerhalb der Sommerferien erledigt werden. „Deshalb brauchen wir jetzt die Arbeitsfläche“, ergänzt Giesen. Die Verantwortlichen nutzten nun den Zeitraum, in dem wegen der Ferien weniger auf den Straßen los sei.

Mit „enormem Personalaufwand“ wolle man nun das Ziel erreichen, den 1,9 Kilometer langen Bereich zwischen St. Töniser und Oedter Straße fertigzustellen. Geplant ist dies zum 19. August. Giesen und der Landesbetrieb sind sich bewusst, dass die Sperrungen zum Leidwesen vieler Autofahrer geschehen. „Allerdings ist es langfristig die bessere Lösung“, so Giesen. So werde man mit der Maßnahme insgesamt schneller durch sein.

Nach Abschluss der jetzt laufenden Phase gehen die Arbeiten ab 19. August zwischen der Kreuzung Oedter Straße und Mülhausen (Lidl-Markt) weiter. Dort soll dann Anfang September der Abschluss der Arbeiten erfolgen. Wie Giesen gestern im Gespräch mit der WZ ergänzte, ist die Sanierung der B 509 dann aber noch nicht abgeschlossen. Geplant sei, die Fahrbahn bis Lobberich zu erneuern. Einen genauen Zeitplan gebe es dafür aber noch nicht.

Im Zusammenhang mit der Großbaustelle, die Ende April zwischen Hüls und Kempen ihren Anfang genommen hat, ergänzte der Projektleiter, dass der Landesbetrieb langfristig für einen guten Zustand der Straße sorge. „Die letzte Sanierung ist 20 Jahre her. Wir setzen hier gezielt Bundesgelder ein, um den Bürgern langfristig den guten Zustand der Straße zu sichern.“

Davon kann sich Johannes Erwig derzeit wenig bis nichts kaufen. Der Betreiber der Jet-Tankstelle an der Kreuzung B 509/Vorster Straße ist durch die Baustelle nach eigenen Angaben arg gebeutelt. „Seit Sonntag haben wir einen massiven Einbruch“, sagte er am Montagmittag im Gespräch mit der WZ. Sonntagmittag wurde damit begonnen, die Bereiche abzusperren.

Seitdem kann die Tankstelle nur noch aus Kempen über die Vorster Straße angefahren werden. Zudem weisen laut Erwig schon Sackgassenschilder in der Innenstadt darauf hin, dass es an der Vorster Straße nicht weitergeht. „Dann ist es ja logisch, dass kaum noch jemand zu uns kommt“, so der Betreiber.

Bis zur geplanten Freigabe der Vorster Straße am 19. August rechnet Johannes Erwig mit vier „langen Wochen“. Zumal sein Einfluss auf die Situation klein sei. Die Preise für Benzin und Diesel bestimmen schließlich die Konzerne und nicht die Betreiber. „Wir müssen das jetzt so nehmen, wie es kommt.“