Bretterbühne: Turbulentes Tönisberg
Viel Applaus gab es für „Ladysitter“.
Tönisberg. „Ladysitter“ hieß die Komödie, mit der die Bretterbühne im 31. Jahr ihres Bestehens das Premierenpublikum zu Lachstürmen hinriss. „Ladysitter“ Archie Bogner (Frank Heesen), ein gerade aus der Haft entlassener Einbrecher, zitterte nicht schlecht vor dem Damenansturm, der ihm in der Wohnung seines Enkels Maximilian (Jens Pfeiffer) entgegenkam. Denn gegen die liebestolle Charlotte von Fesenfeld kam er nicht an.
Als Charlotte brillierte die Oberkomödiantin der Bretterbühne, Adelheid van Hall, in einer Mischung aus Trude Herr und Grete Weiser. Auch Erinnerungen an Meg Ryan im Kultfilm „Harry und Sally“ mit der berühmten Orgasmus-Szene wurden wach.
Aber auch Linda (Ursula Haffmanns), die eigentlich nur zum Haareschneiden erschien, Bettina (Iris Pöhlmann), der eine „Balkonneurose“ nachgesagt wurde, weil sie stets über denselben kletterte, und schließlich Blanche (Margret Rögels), die Ehefrau des schwer geprüften Archie, mischten die Szene auf.
Und das alles, obwohl Archie eigentlich nur in Ruhe nach seiner Knastzeit ein heißes Bad nehmen und sich entspannen wollte. Wenn man jedoch vom Fenster der Wohnung aus einen direkten Blick auf die Volksbank hat, dann kann der bravste Ex-Häftling natürlich nicht in Ruhe leben.
Und so bekam der stets arbeitssuchende Wilfried (Karl Rögels), der unter anderem einen traumhaften Waschbrettbauch (für die Maske war Marion Leinders verantwortlich) präsentierte, zum Schluss doch einen Job: Als Geldtransporteur, der das Geld natürlich aus der Bank herausholen sollte.
Mit „Ladysitter“ von Bernd Spehling ist dem neuen Regisseur Guido Heesen eine tolle Aufführung gelungen. Anlass zur Freude hatte auch Martina Alberts, die für ihre 30-jährige Tätigkeit als Souffleuse geehrt wurde. mavie