St. Hubert Erste Flüchtlinge leben im Klassenzimmer

St. Hubert. Tee, Brot, Zucker und andere Lebensmittel auf dem Kühlschrank und das gespülte Geschirr neben der Spüle verraten es: Es wird wieder gekocht in der Schulküche der ehemaligen Johannes-Hubertus-Schule.

Foto: Kurt Lübke

Da die Schule bis vor kurzem noch in Betrieb war, ist sie mit dem Wichtigsten ausgestattet. Selbst Schürzen hängen noch dort.

Auch in den Klassenräumen ist wieder Leben eingezogen. Nachdem die ehemalige Schule zur Flüchtlingsunterkunft umgewandelt wurde, sind die ersten vier Menschen eingezogen.

Neben dem Eingang zum Forum ist eine neue Tür zur Küche geschaffen worden. Die Zugänge zum Forum sind zugebaut. Über den alten Schulhof gelangt man im Mitteltrakt zu den ehemaligen Klassenräumen sowie zu Toiletten und Duschen, die nun für die neue Nutzung extra eingebaut wurden. Das sei günstiger als mobile Duschcontainer zu mieten, sagt Sozialdezernent Michael Klee. Auch Anschlüsse für Waschmaschinen sind dort vorhanden.

Fotos und Kunstwerke der Schüler schmücken noch den Flur, der zu den Klassenräumen führt. Die Räume sind rund 60 Quadratmeter groß. In einem gibt es auch ein Waschbecken, Regale stehen schon dort. Die Betten kommen hinzu, wenn Menschen einziehen. „Die Betten gehen langsam aus“, sagt Michael Klee. Da alle Städte Betten brauchten, sei die Nachfrage mittlerweile größer als das Angebot.

Auf dem Schulhof gibt es allerlei Spielgeräte wie Tischtennisplatten, Basketballkorb und Kicker. „Wir haben auch Spielgeräte für Jüngere“, erklärt Klee.

Noch sei es ruhig in der alten Schule, sagt der Hausmeister Franz-Josef Hoogen. Doch das wird sich wohl schnell ändern. Am Donnerstag wird eine Familie hinzukommen, eine Frau mit drei Kindern und weiteren Familienmitgliedern, die dann den zweiten Klassenraum beziehen. Für Freitag sind drei weitere Personen angekündigt.

Die Flüchtlinge, die neu hinzukommen, seien meist sehr dankbar, erzählt Franz-Josef Hoogen. Schwierig wird es dagegen bei den Menschen, die nun schon länger in Kempen sind. Sie müssen enger zusammenrücken. Drei Hausmeister sind in Kempen meist die ersten Ansprechpartner für die Flüchtlinge. Eine Verstärkung sei bereits ausgeschrieben, so Klee.