Finanzkrise: Hospital hat einen neuen Leiter

Der bisherige Vize Ralf Barian ist zum kommissarischen Geschäftsführer ernannt worden.

Kempen. Das finanziell angeschlagene Hospital zum Heiligen Geist hat einen neuen Geschäftsführer: Ralf Barian ist seit 1. Oktober Nachfolger des entlassenen Friedhelm Sicking. „Weil Herr Sicking zum 30. September ausgeschieden ist, mussten wir einen kommissarischen bestellen“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Karl Hensel am Freitag auf Anfrage der WZ. Und mit dem bisherigen stellvertretenden Verwaltungsdirektor Barian war „die naheliegendste Lösung“ bereits im Haus.

Der 52-Jährige ist eine vorübergehende Besetzung und wird mit dem zum Generalbevollmächtigten bestellten Hans-Dieter Segschneider bis Ende des Monats die Geschicke des Hospitals lenken. Segschneiders Vertrag läuft bis zum 31. Oktober. „Die zurzeit im Innenverhältnis bestehenden Regelungen zwischen dem Generalbevollmächtigten und dem Geschäftsführer bleiben bis zum 31. Oktober 2010 unberührt“, heißt es in einem Beschluss von Vorstand, Gesellschafterversammlung, Kuratorium und Aufsichtsrat. Dieser Beschluss wurde von Karl Hensel, Bürgermeister Volker Rübo und Propst Thomas Eicker unterschrieben und jetzt im Handelsregister veröffentlicht.

Für Barian, Segschneider und Hensel geht es in den nächsten Wochen darum, das Krankenhauses vor der Insolvenz zu bewahren. „Wichtig ist die Entscheidung über den Antrag bei der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas“, sagt Karl Hensel. Diesen Antrag auf Aussetzung von Gehaltszahlungen hatte noch Friedhelm Sicking gestellt. Die Kommission in Aachen entscheidet am 18. Oktober.

Laut Hensel ist das Ergebnis der Kommission entscheidend für die Verhandlungen mit möglichen Interessenten für das Krankenhaus. Top-Favorit für eine Übernahme war bislang die Münsteraner Franziskus-Stiftung, die unter anderem am Irmgardis-Krankenhaus Süchteln beteiligt ist.

WZ-Informationen, nach denen die Franziskus-Stiftung kein Interesse mehr an einer Trägerschaft des Hospitals hat, wollte der Aufsichtsratsvorsitzende am Freitag nicht kommentieren: „Zu den Gesprächen kann man derzeit nichts sagen.“ Auch ein Träger müsse die Entscheidung der Caritas-Kommission abwarten.