Fluch oder Segen für den Ortskern?
Die Meinung der WZ-Leser zum geplanten Fachmarktzentrum ist gefragt: Die Rollende Redaktion steht am Donnerstag von 10 bis 11 Uhr am Rande des Wochenmarkts. Die SPD will das Thema erneut diskutieren.
Grefrath. Das Fachmarktzentrum Bergerplatz: Fluch oder Segen für den Ortskern und seinen Einzelhandel? Diese Frage steht im Mittelpunkt, wenn am Donnerstag die Rollende Redaktion der WZ am Rand des Grefrather Wochenmarktes steht. Zwischen 10 und 11 Uhr ist am WZ-Mobil Ihre Meinung zum geplanten Projekt auf dem Mäurers-Areal an der Umstraße gefragt.
Bei der Sitzung des Gemeinderates am 7. Februar hatte es eine breite Mehrheit für das Fachmarktzentrum gegeben. Bei den beiden Abstimmungen für die Änderung des Flächennutzungplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans gab es einmal 22 und einmal 19 Ja-Stimmen. Zum Vergleich: acht bzw. neun Ratsmitglieder stimmten gegen die Pläne, es gab eine bzw. drei Enthaltungen.
Zu den Unterstützern in der Ratssitzung gehörte auch CDU-Frakions-Chef Gerald Raeth. Der hat vor einer Woche bei der zweiten Versammlung der Bürgerinitiative „Wir für Grefrath“ in der Grefrather Buchhandlung bekannt: „Ja, ich bin ein Fachmarkt-Gegner.“ Allerdings mit der Einschränkung, dass dies seine Meinung als Bürger sei.
Offiziell aktiv geworden ist inzwischen Hans-Joachim Monhof, Fraktions-Vorsitzender der SPD, der während der Ratssitzung nicht da war. Er hat nun offiziellen den Antrag gestellt, dass bei der nächsten Ratssitzung am 28. März die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplans erneut auf der Tagesordnung stehen soll.
Die Begründung: Neue Informationen über den Plan von ortsansässigen Investoren, auf dem Girmes-Gelände in Oedt einen Supermarkt zu bauen. Darüber hatte die WZ in der vergangenen Woche exklusiv berichtet.
„Das ist einfach zu groß für Gref-rath“, sagt Monhof mit Blick auf die Planung für das Fachmarktzentrum (siehe Kasten). Auf dem Mäurers-Areal sollen zwischen Umstraße und Bergerplatz/Bahnstraße stattdessen Wohnbebauung und kleinere Geschäfte entstehen, dazu eventuell ein neuer Standort für die „Netto“-Filiale.
Statt eines Freibriefs für den Fachmarkt-Investor, plädiert der SPD-Fraktions-Chef dafür, das inzwischen ausgesetzte Werkstatt-Gespräch mit dem Architekturbüro Wolters (Coesfeld) über die künftige Nutzung des Geländes wieder aufzunehmen.
Monhof weiter: „In den letzten Tagen gab es zudem massive Signale aus der Politik und hier aus den Reihen der Befürworter, die Entscheidung vom 7. Februar im Nachhinein durchaus nicht mehr mittragen zu wollen.“ Deshalb solle es derzeit keine schnellen Schritte und vor allem keinen Planungsauftrag geben.
Dazu heißt es im SPD-Antrag: „Wir beantragen, bis zur nächsten Ratssitzung keinen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor über Planungsleistungen abzuschließen.“ Vielmehr solle „die Gesamtproblematik mit allen Betroffenen intensiv diskutiert werden“.