Grefrath: Bilder aus der Heimat

Neben der Foto-Ausstellung locken Musikverein und Vereinsbaumgemeinschaft zum Beisammensein in den Ortskern.

Grefrath. Das "Dorf Grefrath" hat wieder einmal bewiesen, dass Einigkeit stark macht. Die elf Jahre alte Vereinsbaumgemeinschaft rief und viele Gäste strömten auf den historischen Marktplatz, in die City von Grefrath, in die Cafes und Kneipen. Das Herbstfest vereint seit Jahren mehr als 2000 Vereinsmitglieder im September unterm Riesenfallschirm vor dem Vereinsbaum auf dem Marktplatz.

An diesem Wochenende wurden außerdem zwei Geburtstage gefeiert: 125Jahre Musikverein und 75Jahre Grefrather Heimatverein. Der Musikverein gestaltete am Sonntag die Messe in St.Laurentius, während der Heimatverein im Cyriakushaus eine Vielzahl alter Bilder ausgestellt hatte. Dank den exzellenten Erläuterungen von Manfred Birk von der Laurentiuspfarre wurde der geschichtliche Spaziergang durch das Grefrath von gestern und heute zu einem nicht alltäglichen Heimaterlebnis.

Die historischen Stadtansichten und Portraits weckten Erinnerungen. Wer kennt ihn noch, den Maler Fritz Flamme aus Grefrath? Eine nostalgische Augenweide war das Café Brockes am Bergerplatz. Ebenfalls zu sehen: die geteilte Straße vor der Villa Berger, das Uhrengeschäft van Well und die Faktorei im Schatten des heutigen Rathauses. Oder "Lumpen-Heinrich" (Heinrich Thissen aus Schlibeck) - ein Grefrather Original.

Weitere historische Erinnerungen: die Krankenhaus-Kapelle von Sankt Joseph, das Pfarrhaus im Rohbau. Bäcker "Konnen Hannes" mit dem Pferdefuhrwerk unterwegs. Ansichtskarten von Haus Bruch und Schliebeck aus der Zeit, als man es tatsächlich noch mit "ie" schrieb.

Der verkaufsoffene Sonntag brachte Besuch satt, und der Trödelmarkt ein nostalgisches Flair. Auf dem Marktplatz sorgte Musik für Stimmung, und die Kinder hatten ihre helle Freude an Hüpfburg und Kletterwand. Das Straßen-und Eiscafe Fiume hatte gut zu tun und wurde von Passanten gar als "ein Segen für die Dorfmitte" bezeichnet.

Für Aufsehen sorgte am gestrigen Sonntag außerdem die nicht enden wollende Trecker-Karawane, die, wie seit einigen Jahren üblich, durch Grefrath in Richtung Freilichtmuseum Dorenburg zog. Das Sahnehäubchen des Wochenendes bildete das Herbstwetter, wie es schöner nicht hätte sein können. So wurde zu den fetzigen Klängen der Band Saturn auf dem Marktplatz sogar getanzt.