Tönisberg: Goldene Brücke für Sauels

Auf einer Bürgerversammlung stellt die Stadt die Pläne für die neue Fabrik vor. Weil viel Lärm erwartet wird, gab es auch Bedenken.

Tönisberg. "Eine erfreuliche Entwicklung für Tönisberg." So nannte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl die Rückkehr der Traditionsfirma Sauels zu ihren Wurzeln an die Tönisberger Weidenstraße15. Unter Mitwirkung von Jan Gehlen und Heinz-Peter Kox vom Bauordnungsamt wurde rund 50 interessierten Bürgern der Plan für Abriss, Neubau und Erweiterung des alten Sauels-Standortes vorgestellt.

Mit der Vorgabe von täglich 18 000 Frisch-Menüs will das Unternehmen am Heimatstandort für 120 Mitarbeiter ein neues Werk errichten. Die Kempener Stadtverwaltung hat dafür die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen, der Rat hat Haushaltsmittel für die Erschließung zur Verfügung gestellt und grünes Licht für die Pläne gegeben.

"So wird durch Bau einer neuen Anfahrtsstraße von der Vluyner Straße her der Gewerbe- und Wohnverkehr getrennt", erläuterte Stephan Kahl. Die Anwohner der Weidenstraße würden durch den Anliefer- und Auslieferungsverkehr nicht mehr belästigt. Dadurch und durch die im Bauplan vorgesehenen tiefer gelegten Lkw-Rampen, einen überdachten Versandhof und die geplante Begrünung des neuen Gebäudes soll die Lärmbelastung reduziert werden.

Kahl: "Für eine spätere Erweiterung des Betriebes und Ausdehnung um 50 weitere Arbeitsplätze stehen noch Flächen zur Verfügung." Auch der Schutz der Landschaft sei gewährleistet. Als landschaftlicher Ausgleich und Ersatz würden am Ortsrand neue Bäume und Sträucher gepflanzt- im Amtsdeutsch "Basis-Vegetation".

Insbesondere die Anwohner der Weidenstraße hatten Fragen zum Neubau und zum eventuell durch den Betrieb entstehenden Lärm. Seitens der Stadtvertreter wurde deutlich gemacht, dass Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Nähe Konflikte mit sich bringen kann. Seitens der Verwaltung und des Betriebs werde jedoch alles getan, um diese so gering wie möglich zu halten. Dennoch war man sich einig, dass Tönisberg durch die Rückkehr von Sauels in Bezug auf Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen profitieren wird.