Freundschaft mit Frévent Memobus hält am 4. September in Grefrath

Grefrath · Vor 60 Jahren unterzeichneten der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Daran erinnert der Memobus, der auch in Grefrath Station macht.

Beate Rücker (v.l.), Werner Balsen und Georg Pauls vor dem Ladenlokal am Grefrather Markt, in dem jetzt schon Teile der Ausstellung zur Partnerschaft zu sehen sind.

Beate Rücker (v.l.), Werner Balsen und Georg Pauls vor dem Ladenlokal am Grefrather Markt, in dem jetzt schon Teile der Ausstellung zur Partnerschaft zu sehen sind.

Foto: Birgitta Ronge

(biro) Der Vertrag gilt als Meilenstein in der Geschichte der deutsch-französischen Freundschaft: Am 22. Januar 1963 unterzeichneten der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer im Élysée-Palast in Paris den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Die einstigen Kriegsgegner gingen aufeinander zu, verpflichteten sich zu Partnerschaft und Zusammenarbeit.

Ein wichtiger Teil dieser Partnerschaft war von Anfang an, die Begegnung zwischen den Menschen zu fördern. Deutsche und französische Städte gingen in den folgenden Jahren Partnerschaften ein, viele Schulen begannen mit Austauschprogrammen, die noch heute existieren. Auch in Grefrath wurden schon Mitte der 1960er-Jahre die Bande nach Frévent in Frankreich fest geknüpft. Erste Kontakte gab es 1964, die ersten Jugendgruppen besuchten einander 1965, und 1966 wurde der Partnerschaftsvertrag der beiden Kommunen unterzeichnet.

Im Jahr des 60. Jahrestags des Elysée-Vertrags ist nun ein Projekt entstanden, das nicht nur die Entwicklung der deutsch-französischen Freundschaft aufzeigen will, sondern auch die Möglichkeiten heutiger Begegnung beleuchtet – und dabei helfen soll, dei Grundlagen des Friedens in Europa nicht zu vergessen. „Memobus“ heißt dieses Projekt. Der Memobus ist tatsächlich ein Wagen, der ab Freitag, 25. August, in Deutschland unterwegs ist. Erste Station ist Berlin, über Halle, Weimar, Lübeck und Stade geht es nach Grefrath. Dort wird der Memobus am 4. September Station machen, um über Austauschprogramme, Zusammenarbeit und Wissenswertes der deutsch-französischen Erinnerungskultur zu informieren. Dann geht es nach Duisburg, Holzwickede und Neu-Isenburg, bevor der Memobus französische Städte besucht.

Vormittags macht der Memobus an der Liebfrauenschule Halt

Gegen 14 Uhr soll der Memobus auf dem Markt in Grefrath ankommen, Interessierte sind willkommen. Vormittags hält der Wagen an der Liebfrauenschule Mülhausen, auch dort werden die deutsch-französische Freundschaft und der Austausch ein Thema sein. Für den Grefrather Markt haben sich die Organisatoren zudem etwas einfallen lassen, um ein wenig französisches Flair nach Grefrath zu bringen: Unter anderem gibt es Crêpes, die „Eissünde“ kreiert Eis in Blau, Weiß und Rot, den Farben der Trikolore.

Ein Teil der Ausstellung zur deutsch-französischen Freundschaft ist aktuell schon am Grefrather Markt zu sehen, wo in den Schaufenstern eines leerstehenden Ladenlokals nachzulesen ist, wie alles begann. Lebendiger sind die Geschichten, die die Grefrather zu erzählen wissen, die seit Jahrzehnten Kontakte nach Frévent pflegen, wie Georg Pauls, der ab 1966 dabei war, Beate Rücker, die schon als Mädchen mit den Eltern nach Frankreich fuhr und dabei fleißig dolmetschte, oder Werner Balsen, der für die Begegnung in Europa wirbt, um Frieden und Stabilität zu bewahren. Deshalb freue sich der Partnerschaftsverein in Grefrath auch über neue Mitglieder und alle, die den Austausch und die Freundschaft mit Frévent pflegen wollen. „Wir müssen uns klarmachen, dass wir an dieser Freundschaft arbeiten müssen“, sagt Balsen: „Wie in einer Ehe.“

(biro)