Großes Schützenfest zum Jubiläum Vitus-Schützen in Oedt feiern das 550-jährige Bestehen

Grefrath · Die Schützenbruderschaft Oedt wird in diesem Jahr 550 Jahre alt. Zum Jubiläum gab es eine besondere Ehrung.

Gut gelaunt präsentierte sich das Oedter Königshaus um König Detlef Langels am Sonntag.

Foto: Friedhelm Reimann

Die St.-Vitus-Schützenbruderschaft Oedt kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits im Jahre 1473 gab es sie schon als Gebetsbruderschaft. Das bezeugt eine Fahnenspitze mit dieser Jahreszahl. Bruderschaften dieser Art wurden im ausgehenden Mittelalter zahlreich gegründet. Die Geschichte der St.-Vitus-Schützenbruderschaft lässt sich relativ leicht nachvollziehen, da wichtige Insignien und Dokumente noch vorhanden sind. So zeugt unter anderem der sogenannte Hessentaler von 1659 von einem gestohlenen Vogel, den die Hessen raubten. Oedt war am Ende des Dreißigjährigen Krieges von hessischen Truppen besetzt. Alles Silber, so auch den Königsvogel, werden sie mitgenommen haben. Die ausführliche Historie der St.-Vitus-Schützenbruderschaft ist in ihrer Festschrift zum 550. Bestehen abgedruckt.

Diese lange Tradition sollte jetzt auch ausgiebig und prunkvoll gefeiert werden. Die Oedter Schützen unter ihrem Brudermeister Uwe Lehnen stellten ein Festprogramm auf, das über mehr als eine Woche ging. Schon ein Jahr zuvor fand der Vogelschuss statt. Detlef Langels holte mit dem 208. Schuss den Vogel von der Stange, womit er sich den Traum erfüllen konnte, Schützenkönig im Jubiläumsjahr zu sein. Zu seinen Ministern ernannte er Guido Krahmer-Moellenberg und Kurt Willmen, die schon jahrelange Schützenerfahrung gesammelt hatten.

Marcus Optendrenk, CDU-Landtagsabgeordneter aus dem Kreis Viersen und Landesfinanzminister, übergab die Schützenehrenplakette des Landes NRW an die St.-Vitus-Bruderschaft Oedt.

Foto: Norbert Prümen

Vor den großen Festumzug nun am Sonntag konnten die Oedter bereits ihren Schützen beim samstäglichen Schützenumzug zujubeln. Traditionell führt dieser Zug auch zum Oedter Altenzentrum an der Oststraße. Am Abend erklangen dann bedächtige Töne beim Zapfenstreich an der Kirche St. Vitus. Ganz andere Töne waren danach auf dem Jubiläumsball mit der Band Saturn im Schützenzelt an der Mühlengasse zu hören. Am Sonntag folgte die feierliche Schützenmesse in St. Vitus mit anschließender Kranzniederlegung auf dem Oedter Friedhof.

Für besondere Verdienste wurden 13 Vitus-Schützen geehrt, unter anderem mit der großen Bruderschaftsplakette, dem silbernen Verdienstorden und dem hohen Bruderschaftsorden. Eine ganz besondere Ehre galt der St.-Vitus-Schützenbruderschaft selbst: Sie erhielt die Schützenehrenplakette des Landes NRW, überreicht durch den Landtagsabgeordneten des Kreises Viersen und Landesfinanzminister Marcus Optendrenk (CDU). Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften überreichte die Hochmeisterplakette an die Bruderschaft.

Höhepunkt war der große Festumzug am Sonntag. 13 Schützenbruderschaften oder Schützengesellschaften waren gekommen, um dem Königshaus und der ganzen Bruderschaft zum Jubiläumsschützenfest zu gratulieren und um mitzufeiern. Natürlich waren die Schützenvereine St. Antonius, St. Laurentius, St. Matthias und St. Heinrich und St. Vitus aus den vier Grefrather Ortsteilen dabei, aber auch die befreundeten Bruderschaften aus Schmalbroich, Vorst, Unterweiden, Voesch, Hagenbroich-Windberg, und sogar aus Hagen ließen es sich Schützen nicht nehmen, dem König die Ehre zu erweisen. Angeführt wurden sie von den Vitus-Reitern unter Leitung von General Ralf Theis und Major Thomas Fasselt.

Besonders auffallend waren die Damengruppen in ihrer farblich abgestimmten Garderobe. Aber auch die Pfadfinderschaft von St. Vitus sowie die Grünen Jungs von Borussia 09 Oedt ließen es sich nicht nehmen, mitzuziehen und mitzufeiern. Musikalische Unterstützung erhielten die Zugteilnehmer von den Trommlercorps aus Grefrath, Vinkrath und Rheurdt, von den Musikvereinen Oedt und Tönisvorst sowie vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Wankum.

Die Könige der angereisten Schützenbruderschaften sowie Ehrengäste nahmen auf einer Empore an der Hochstraße aufgebaut war, die Parade ab, bevor es für alle Zugteilnehmer zur After-Zug-Party mit DJ Jens ins Festzelt ging. In Oedt wird weiter gefeiert: Erst am Freitag wird das Jubiläumsschützenfest mit dem Verbrennen des Kirmesmännchens sowie dem Dorfabend beendet sein.