Grefrath: Tier-Kadaver sorgen für Aufregung

Norbert Franken, der Leiter des Ordnungsamtes, berichtete über seine Nachforschungen. Nun werden Tauben-Kadaver beim Staatlichen Umweltamt in Krefeld untersucht.

Oedt/Mülhausen. Die Tier-Kadaver auf der Niers bewegen die Gemüter. Am Mittwoch konnte Norbert Franken von Erfolgen bei seinen Nachforschungen berichten.

Nach einem Gespräch mit Aktiven des Grefrather Kanu Wanderclubs glaubt der Leiter des Grefrather Ordnungsamtes ausschließen zu können, dass es in nennenswerter Zahl tote Ratten gegeben hat: "Die Mitglieder sind in der letzter Zeit sehr intensiv auf der Niers gefahren und haben keine tote Ratten gesehen."

Aber dafür jede Menge Tauben-Kadaver, die meisten davon zerfleddert. Etwa 50 Stück zählten die Kanuten in einer Woche.

Kontakt hat Franken auch zu den drei Jagdpächtern aufgenommen, durch deren Bezirke in Oedt und Mülhausen die Niers fließt. Aber alle hätten versichert, dass es in jüngster Zeit keine Jagd auf Vögel gab.

Um der Ursache für den Tod dieser Vögel auf den Grund zu gehen, haben Gemeindeverwaltung und Kreis-Veterinär-Amt beschlossen, stichprobenweise einige Exemplare beim Staatlichen Umweltamt in Krefeld untersuchen zu lassen. Franken rechnet damit, dass es einige Tage dauert, bis Ergebnisse vorliegen.

Licht ins Dunkel um die Frage der Schonzeit für Tauben konnte gestern die Pressestelle des Kreises Viersen bringen. Weil es so viele dieser Vögel gebe, sei von der Oberen Jagdbehörde in Düsseldorf auch 2008 - wie schon in den Jahren davor - die achtmonatige Schonzeit für den Linken Niederrhein aufgehoben worden.

Der Grund: Landwirte fürchten um ihre Erträge. Weil Tauben und Krähen durch Abfressen und Verkotung komplette Ernten zerstören könnten, gebe es für diese beiden Arten keine Schonzeit mehr.

Zur Dimension des Problems: 2007 wurden allein im Kreis Viersen 34000Ringeltauben abgeschossen.