Hinsbeck: Schnelle Fahrt ohne Motor
Beim zweiten Hinsbecker Wettstreit glühte der Asphalt. Die Landjugend aus Lobberich sauste wieder allen davon.
Hinsbeck. Die Schnellsten kamen aus Lobberich, die schönsten Seifenkisten aus Kaldenkirchen und der schönste Fahrer aus Anrath- dies ist das Fazit des 2.Hinsbecker Seifenkisten-Rennens. Wieder einmal sorgte die Katholische Landjugend Bewegung (KLJB) Hinsbeck für eine überaus kurzweilige Veranstaltung, die hunderte Besucher anlockte.
In eine Rennpiste mit Startrampe, Boxengasse und Prallschutz hatten die 30 Mitglieder der KLJB die letzten 200 Meter der Straße "Heide" vor der Einmündung Karstraße verwandelt. Die Strecke war mit einem Höhenunterschied von gut fünf Metern für die motorlosen Kisten besonders gut geeignet. Verbessert worden war die Startrampe: Sie war höher und länger als im letzten Jahr.
Die schnellste Seifenkiste hatte- wie schon 2007 - die KLJB Lobberich. Thorsten Oemmelen, Azubi als Kfz-Mechaniker bei Mercedes, brauchte im Finale 23,74Sekunden. Damit verwies der 17-Jährige den Vorjahrszweiten, die KLJB Hinsbeck erneut auf Platz 2: Tobias Gisbertz (19) brauchte 24,66 Sekunden. Dritter wurde die Rheinische Landjugend Süchteln (24,80 Sekunden).
Im Halbfinale war die KLJB Anrath zwar mit 22,53 Sekunden die schnellste, doch hatten die drei Starthelfer beobachtet, dass zwei Helfer noch einmal kräftig angeschoben hatten. Die Jury entschied nach intensiver Beratung auf Disqualifikation. Der Protest der Anrather half nichts.
Die schönste Seifenkiste kam von der St.Lambertus- und Junggesellen-Bruderschaft Kaldenkirchen. Sie war in den deutschen Farben Schwarz-Rot-Gold und mit dem Kaldenkirchener Stadtwappen bemalt.
Der schönste Fahrer kam aus Anrath: Einstimmig kürte die Jury Matthias "Matthes" Weller. Der erschien mit einem großen weißen Ohrverband an Start und Ziel. Er hatte sich beim Training mit seiner Seifenkiste überschlagen, dabei am Ohr verletzt. Zudem erlitt seine Kiste einen Achsbruch, der aber bis zum ersten Start wieder repariert werden konnte.
Am Start waren auch Hinsbecker Privatfahrer: Marcel Koch aus Glabbach (13), Schüler der Hauptschule Grefrath, hatte in zweitägiger Arbeit mit seinem Vater sein früheres Elektromobil (Modell G-Klasse Mercedes) verlängert und den Seifenkisten-Bauvorschriften angepasst. Er schaffte es bis ins Viertelfinale. Genau wie das Team "Kopernikus Straße" mit dem Piloten Simon Berten.
Für Kurzweil am Rande der Piste war gesorgt. Auf der Festwiese zwischen Karstraße und Heide gab es für Kinder Ponyreiten, Kettcar-Fahren und das Anmalen von Gesichtern- wobei Schwarz-Rot-Gold dominierte. Für große Jungs gab es neueste landwirtschaftliche Geräte zu sehen: Ackerschlepper, Mähdrescher, Spezialpflüge und Strohballen-Ladegeräte. Bei Kuchen und Gegrilltem, Kaffee, Limo und Bier ließ es sich bei sommerlichen Temperaturen auch unter schattigen Bäumen aushalten.