Kadaver verderben den Paddel-Ausflug auf der Niers

120 tote Tauben und Ratten trieben auf dem Fluss– aber die Behörden wissen bisher nicht warum.

Oedt/Mülhausen. Etwa 120tote Ratten und Tauben in der Niers zwischen Oedter Sportplatz und der Brücke der Südumgehung- diese ekelhafte Entdeckung machte Ute Weiffenbach bei einem Ausflug. Wie die toten Tiere in den Fluss kamen und woher sie stammen, ist für die Behörden bisher ein Rätsel.

Frohgelaunt bestieg am Sonntagnachmittag Ute Weiffenbach aus Oedt mit ihrer Familie und der ihres Bruders am Anleger an der Mühlengasse, unweit der Niers-Kampfbahn, Boote. Die Besitzerin von "Ute’s Hundesalon" an der Hochstraße: "Auf der Niers zu paddeln, haben wir schon früher gerne gemacht, weil das den Kindern immer schon Spaß bereitet hat."

Doch schnell war Schluss mit lustig. In Höhe der Brücke über die neue Bundesstraße509 endete der Boots-Ausflug. Ute Weiffenbach: "Auf diesem Teilstück haben wir rund 80tote Tauben und 40 tote Ratten im Wasser liegen sehen. Es war ekelig, die Kinder wollten genau wie wir raus."

Weiffenbach glaubt, dass auch andere Menschen die Tiere gesehen haben. Schließlich verlaufe direkt neben der Niers ein Rad- und Wanderweg, den auch zahlreiche Hundebesitzer mit ihrem Vierbeiner nutzen.

Von den Kadavern im Wasser überrascht zeigte sich gestern Vormittag Ordnungsamtsleiter Norbert Franken: "Ein solcher Vorfall ist mir bisher noch nicht gemeldet worden." Er konnte sich auf Anhieb nicht erklären, woher die toten Tiere stammen. Skeptisch zeigte er sich ob der Größenordnung von 120Ratten und Tauben. Gestern Nachmittag bestätigte Franken dann gegenüber der WZ, dass es tote Tauben in der Niers gegeben hat. Dies habe ihm ein Zeuge versichert.

Für den zuständigen Niersverband war das nichts Neues. Wilfried Manheller: "Bereits in der vergangenen Woche haben wir eine Mitteilung bekommen von toten Tauben in Höhe der Langendonker Mühle. Wir haben dies an den Kreis Viersen als zuständige Untere Wasserbehörde weitergeleitet."

Doch im Viersener Kreishaus hört sich das anders an. "In unserer Behörde ist davon nichts bekannt. Aber wir werden der Sache nachgehen", so Pressesprecher Müller-Bringmann.