Kempen: Hospital - Clemens-Schwestern verlassen Kempen
Margarete und Ingofredies werden aus Altersgründen vom Orden zurückgerufen.
Kempen. Schwester Ingofredies (84) und Schwester Margarete (72Jahre/Foto) werden Kempen und das Hospital zum Heiligen Geist zum 31.Juli verlassen. Schwester Ingofredies war 45Jahre in der Thomasstadt und Schwester Margarete 31Jahre. Sie leitet heute noch die sogenannte Sonderstation.
"Es ist die Entscheidung des Mutterhauses der Barmherzigen Schwestern in Münster" berichteten am Freitag Propst Thomas Eicker und Bürgermeister Karl Hensel in ihrer Funktion als Kuratoriumsvorsitzende. Dort habe man sich Gedanken gemacht, wo die beiden Schwestern ihren Lebensabend verbringen könnten, erläuterte Eicker.
Und Kempen sei keine Alternative gewesen, unter anderem auch, weil zu einer Ordensgemeinschaft mindestens drei Schwestern gehörten. Man habe lange, so Hensel, über Alternativen nachgedacht und mehrfach mit den verschiedenen Beteiligten gesprochen. Doch in Münster sei die Entscheidung gefallen.Die Mitarbeiter im Hospital, so Hensel, seien traurig, manche könnten die Entscheidung nicht nachvollziehen.
Schwester Ingofredies, die sehr lange krank war, wird in einem Schwesternwohnheim in Dülmen leben. Schwester Margarete, die noch weiter im pflegerischen Bereich arbeiten möchte, wird in ihrer alten Heimat, im sauerländischen Meschede, in der Altenpflege arbeiten. Hensel: "Sie geht nur ungern aus Kempen weg." Aber er könne die Entscheidung des Ordens verstehen, das er seine Schwestern auch im Alter gut aufgehoben wissen möchte.
1845 kamen die ersten Clemens-Schwester - unter diesem Namen sind sie bekannt - nach Kempen. Noch in den 1950er-Jahren arbeiteten und wohnten 25 bis 30von ihnen im Krankenhaus. Eicker bedauert, dass nun eine Ära zu Ende geht. Denn es werden keine Schwestern mehr in die Thomasstadt kommen, der Orden hat, wie so viele andere auch, Nachwuchsprobleme.