Kaldenkirchen: Kopfschütteln über beschädigte Skulpturen
Immer wieder versuchen Randalierer, die Figuren umzustürzen. Die Initiatoren der Ausstellung sind enttäuscht, lassen sich aber nicht entmutigen.
Kaldenkirchen. Als Kunst im Öffentlichen Raum sollten die hölzernen Menschenskulpturen von Peter Nettesheim zum Betrachten, aber auch zum buchstäblichen Begreifen einladen. "Mutwillige Beschädigung war damit aber nicht gemeint", schüttelt Claudia Willers, Vorsitzende von "Kaldenkirchen Aktiv", den Kopf über die wiederholten Attacken auf die Figuren.
"Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass der Respekt vor dem Künstler siegen wird."
Claudia Willers, Mit-Initiatorin
"Es ist unfassbar, wieviel Gewaltpotential in manchen Menschen steckt", sagt Willers. Dabei seien die 30 Skulpturen, die bis September in der Fußgängerzone bleiben sollen, sehr positiv aufgenommen worden.
Das betont auch Heinz-Willi Schmitz, Vorsitzender des Bürgervereins, der gemeinsam mit Kaldenkirchen Aktiv, der Galerie Nostheide-Eycke, der Stadt und Sponsoren das Projekt umgesetzt hat. "Die Aktion wurde von allen Seiten gelobt."
Zwar sei man sich im Vorfeld des Risikos bewusst gewesen, die Skulpturen an allgemein zugänglichen Orten aufzustellen - ein Grund, die Idee fallenzulassen, sei das aber nicht gewesen. Die Figuren sind zwar versichert, Vandalismusschäden jedoch nicht gedeckt.
Glücklicherweise sind die Kunstwerke bisher weitgehend heil geblieben. Die unbekannten Täter versuchten offensichtlich, ihre Kräfte zu messen, indem sie die Figuren aus der Verankerung kippten, lassen sie aber ansonsten in Ruhe. Einige Bolzen sind verbogen und müssen repariert werden.
Das städtische Tiefbauamt wird alle Exponate kontrollieren und gegebenenfalls neu befestigen. "Die ,Dame mit Kleid’ musste in meiner Werkstatt geringfügig ausgebessert werden", berichtet die Galeristin Petra Nostheide-Eycke von der Alten Druckerei.
Bisher ist von keiner Seite geplant, einige oder gar alle der Skulpturen wieder zu entfernen. Auch eine Belohnung für Hinweise soll nicht ausgesetzt werden. "Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass der Respekt vor dem Künstler siegen wird", sagt Claudia Willers.
Und Heinz-Willi Schmitz betont, dass sich der Bürgerverein auch in Zukunft nicht von vereinzelten Randalierern ins Bockshorn jagen lassen will. "Wir wollen Aktionen für Bürger machen. Wegen ein paar Idioten resignieren wir ganz bestimmt nicht."