Kempen Hagelkreuz: Türen der Netto-Filiale öffnen sich am Dienstag
Auf 750 Quadratmetern hat der Discounter rund 4000 Artikel im Sortiment. Das Ladenlokal stand über ein Jahr lang leer.
Kempen. Ab sofort haben die rund 5000 Bewohner des Hagelkreuz-Viertels wieder eine Alternative beim Einkaufen von Lebensmitteln. Pünktlich um 7 Uhr eröffnet am Dienstag an der Max-Planck-Straße 15 der Discounter Netto seine neue Filiale.
„Wir haben fast 4000 Artikel in unserem Sortiment. Deshalb ist bei uns auch ein vollständiger Wocheneinkauf möglich“, versprach Netto-Gebietsleiter Sebastian Mauß am Montag bei einer Vorbesichtigung der neuen Filiale. Der Schwerpunkt des Sortiments liegt auf Lebensmitteln. Gleich am Eingang haben die Kunden die Auswahl zwischen zirka 120 verschiedenen Artikeln aus dem Bereich Obst und Gemüse. Gleich dahinter können sie unter 50 verschiedenen Brot- und Brötchensorten auswählen. „Alles kann frisch aufgebacken werden — auch ganze Brote“, erläutert Netto-Regionalleiterin Alexandra Schülter.
Das frühere Ladenlokal von Edeka hat eine Verkaufsfläche von rund 750 Quadratmetern und ist damit kleiner als die üblichen Netto-Filialen. Normalerweise seien diese mindestens 800 bis 1000 Quadratmeter groß, so Schülter. Eine „Nahversorger-Lage“ sei aber bei Netto üblich und deshalb werde das auch im Hagelkreuz-Viertel funktionieren.
Gestern liefen an der Max-Planck-Straße die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung heute früh. Fünf Tage lang hatten die 18 Mitarbeiter, die alle neu eingestellt wurden, Zeit, „ihre“ Filiale vorzubereiten. „Heute haben wir die Restware eingeräumt. Das waren allein noch mal 32 Paletten“, sagt Netto-Bezirks-Verkaufsleiter Werner Göttgens.
Überrascht zeigte sich Gebäude-Eigentümer Günther Pilch, der früher in diesem Gebäude seinen Lebensmittelladen betrieben hatte. „Ich bin überrascht vom großen Angebot. Davon habe ich früher auch geträumt“, so Pilch, dessen Tochter und Sohn die Verhandlungen mit Netto geführt hatten. Und diese dauerten rund ein Jahr — wohl auch, weil Netto wohl gerne eine größere Verkaufsfläche gehabt hätte, diese aber so wahrscheinlich nicht genehmigt worden wäre.
Begeistert vom neuen Angebot zeigt sich auch der Quartiersmanager der Stadt, Ingo Behr. Er sprach davon, dass die Bürger total begeistert seien. Das hätten sie schon vor längerer Zeit in der sogenannten Wunschbox geäußert, in die die Bewohner Zettel mit ihren Vorstellungen von der Zukunft ihres Hagelkreuz-Viertels stecken konnten.
Vor dem Einzug hatte der Eigentümer das Ladenlokal mit Unterstützung der Sparkasse renoviert. Davor hatten die Räume nach der Schließung von Edeka im Sommer 2015 leergestanden. Edeka hatte sich dazu entschieden, weil das Ladenlokal im Hagelkreuz-Viertel nicht mehr zum Konzept des Konzerns passte. Der Konzern, zu dem übrigens auch die Netto-Kette gehört, setzt vielmehr auf Ladengrößen, die mit dem E-Center am Hessenring vergleichbar sind.
Die Vermieter-Familie hatte teilweise wenig Hoffnung auf einen neuen Mieter, weil auch andere Supermarkt-Ketten überwiegend auf andere Konzepte setzen. Deshalb zeigten sie sich schon vor einigen Wochen sehr zufrieden darüber, dass sie eine neue Lösung gefunden haben (die WZ berichtete). Netto hatte mehrere Jahre eine Filiale an der Engerstraße in der Altstadt betrieben, diese aber zugunsten eines neuen Geschäfts in Tönisberg aufgegeben.