Grefrath Harte Sommer-Saison für Bernd Schoenmackers
Hamburg, Rostock, Kiel und Dresden: der Geschäftsführer des Eisstadions macht jede Menge Kilometer für Grefraths Halle.
Grefrath. „Eis weg, Füße hoch? Falsch gedacht!“ Bernd Schoenmackers, Geschäftsführer des Grefrather Eisport- und Eventparks, hat zwar einen Haken an die Wintersaison gemacht, aber die Abwicklung des Sommergeschäfts im Eisstadion und die Vorbereitung der Eislaufsaison 2016/17 lässt sich nicht aus einer Hängematte heraus bewältigen.
„Ich bin zurzeit fast täglich im Büro“, sagt Schoenmackers. Wenn sein Terminkalender nicht zwei oder drei Tage für eine Fachtagung blockt, auf der Schoenmackers und sein Veranstaltungsleiter Jan Lankes für Grefrath Flagge zeigen.
Um das Stadion als Veranstaltungsort voranzubringen und bekannter zu machen, mit neuen Künstlernamen, Konzepten und Ideen zu verknüpfen, fährt Schoenmackers weite Wege. Mitte April war er in Hamburg, um sich mit Uwe Frommhold, dem Geschäftsführer der Barclaycard Arena im Hamburger Volkspark, auszutauschen.
„Frommhold ist eine Kapazität“, sagt Schonemackers. Von dem Kollegen, der eine Halle führt, die 14 000 Sitzplätze fasst, kann Schoenmackers einiges mitnehmen. Grefrath gehört zwar im Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC) zum Kreis der „großen Hallen“, zählt aber mit 4500 Sitzplätzen klar zu den Davids unter den Goliaths.
Von Hamburg ging es nach Rostock/Warnemünde, zu einem Meeting, bei dem die Macher von Holiday on Ice die neuen Tourpläne für den kommenden Winter vorstellten. Das ist Kür und Pflicht für den jungen, ambitionierten Premieren-Standort Grefrath: „Wir dürfen uns, auch wenn wir uns bisher gut behauptet haben, nicht zurücklehnen“, sagt Schoenmackers.
Anfang Mai traf er sich mit Kollegen der „Arbeitsgemeinschaft der großen Hallen“ im EVVC in Kiel. Man tauschte sich über Konzepte und Veranstaltungen, Sicherheitsthemen, Flüchtlingsunterbringung und freies W-Lan aus.
Eine Woche später waren Schoenmackers und Lankes in Dresden, auf Einladung der Internationalen Vereinigung Sport und Freizeiteinrichtungen (IAKS). „Das war ein Volltreffer“, sagt der Geschäftsführer. 130 Teilnehmer aus neun europäischen Ländern nahmen an der „Managementtagung Kunsteisbahnen“ teil.
Eine Kladde voller Ideen liegt nun in Grefrath, darunter neue Trends im Eissport wie Curling oder U-40-Partys. „Wobei wir mit den Besucherzahlen unserer Veranstaltungen vergleichsweise sehr hoch liegen“, so Schoenmackers. Die Idee einer kleinen zusätzlichen Slalom- oder Buckelpiste für Eisläufer auf dem Gelände lässt er von einer Firma prüfen.
Interessant sei der Vortrag eines Produzenten von Spezialbeton gewesen. Über Produkt und Verarbeitung will Schoenmackers demnächst mit der Kölner Firma sprechen, die regelmäßig nach der Eissaison die 400-Meter-Außenbahn flickt.
Das Netzwerken mit anderen Eissporthallenbetreibern hat Schoenmackers auf Fördergelder aufmerksam werden lassen, die — von Land oder Bund — als Betriebskostenzuschüsse oder Zuschüsse für Technik gezahlt werden. „Die Ablehnung für die Förderung einer neuen Eismaschine für uns ist noch warm. Hier kommt nichts an.“ Das soll sich ändern.
Auch darüber wird Schoenmackers mit dem Aufsichtsrat sprechen, der am 1. Juni zusammentritt. Sein Bericht, kündigt er an, wird umfangreich. Ansprechen wird Schoenmackers dann ebenfalls, dass sein kleines Team regelmäßig an seine Grenzen stößt. Wie gesagt: „Eis weg. Füße hoch? Falsch gedacht!“