Stadt soll Kampagne der Landwirte unterstützen CDU fordert mehr Rücksicht auf Feldwegen

Kempen · Die Stadt Kempen soll die Kampagne „Rücksicht macht Wege breit“ der Landwirte unterstützen.

Neu ist die Kampagne in Kempen nicht: Schon 2017 warben die Ortsbauernschaften aus Kempen und St. Hubert um mehr Rücksicht.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

(biro) Die CDU in Kempen will dafür sorgen, dass Fußgänger, Radfahrer und Landwirte auf Feld- und Wirtschaftswegen besser miteinander zurecht kommen. Denn oft gibt es Situationen wie diese: Radfahrer oder Fußgänger weichen nicht aus, wenn ein Traktor kommt, und die heute sehr breiten landwirtschaftliche Maschinen können nicht ausweichen. Oder der Trecker kommt, und Radfahrer und Fußgänger fühlen sich an den Rand gedrängt und beschweren sich.

Die CDU-Fraktion will das Thema nun in die Politik tragen. Sie möchte, dass die Stadtverwaltung die Kampagne „Rücksicht macht Wege breit“ des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes (RLV) unterstützt. Den Antrag dazu hat die CDU schon an Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) geschickt. Nach dem Wunsch der CDU soll die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Landwirtschaft prüfen, inwieweit Hinweise mit der Aufschrift „Rücksicht macht Wege breit“ an besonders stark frequentierten Feld- und Wirtschaftswegen – Fraktionsvorsitzender Jochen Herbst nennt als Beispiel den Biesterfeldsweg – angebracht werden können. Kempen sei eine landwirtschaftlich geprägte Stadt, so Herbst. Zahlreiche städtische Feld- und Wirtschaftswege würden zur Naherholung, für Fahrradtouren und eine Runde mit dem Hund genutzt. Gerade im Frühling und Sommer komme es dabei „zu einem nicht unerheblichen Begegnungsverkehr“, so Herbst, der sich durch die Kampagne „ein faires Miteinander aller Nutzer“ auf den Wegen erhofft. „Auf Feld- und Wirtschaftswegen treffen Landwirte und Verbraucher des Öfteren aufeinander. Nicht selten kommt es dabei zu beiderseitigem Unverständnis. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass die Wirtschaftswege für landwirtschaftliche Arbeiten gebaut wurden“, erklärt der RLV.

Der Verband bittet Radfahrer und Spaziergänger „inständig, auf den Grünstreifen oder an den Wegesrand zu treten, wenn ein Landwirt mit seinem breiten Fahrzeug vorbeifahren möchte.“ Ansonsten sei ein Passieren nach der Straßenverkehrsordnung nicht möglich, denn diese schreibe einen Abstand von zwei Metern beim Überholen vor. Hier sei es besonders wichtig, Rücksicht aufeinander zu nehmen.

Um Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren, bringen Landwirte vielerorts den mit Schablonen und Kreidespray gemalten Hinweis „Rücksicht macht Wege breit“ auf dem Weg an. Diese Schablonen sind beispielsweise bei der Kreisbauernschaft Viersen erhältlich, laut RLV können Landwirte einfach bei der Kreisbauernschaft anrufen und sich die Schablonen ausleihen. Das Kreidespray wäscht sich nach ein paar Monaten durch Regen ab, es kann nur auf Wirtschaftswegen aufgetragen werden.

(biro)