Wie man ein Zirkuszelt zusammenpackt Eltern und Kinder helfen Zirkus Rondel beim Zelt-Abbau

Kempen · Helfer von Regenbogenschule und Grundschule Wiesenstraße packten beim Abbau in Kempen mit an.

Eltern und Schulkinder packten mit an.

Foto: Norbert Prümen

(janj) Wenn man noch wenige Stunden zuvor zu Gast war, in der Manege stolze Grundschulkinder über sich hinauswachsen sah, kann man kaum glauben, dass am nächsten Tag nach knapp drei Stunden das komplette Zirkuszelt abgebaut und der Platz im East-Cambridgeshire-Park wieder leer ist. In 19 Fahrzeugen werden Eisenstangen, Musikboxen, Beleuchtung, Requisiten, die komplette Tribüne und alles andere verstaut.

Doch alles mit System, und dabei hat René Ortmann vom Mitmach-Zirkus für Kinder – dem Zirkus Rondel – den Hut auf. „Bitte die Plane nicht auf den Boden fallen lassen“, ruft Ortmann den Männern zu, die die Arme ausgestreckt haben und warten, bis die Plane vom Zirkuseingang fällt. Der Boden ist matschig, der Rasen nass, doch am Abbautag scheint die Sonne. Die Stimmung bei den Eltern ist gut. „So etwas habe ich noch nie mitgemacht“, sagt eine Mutter und fegt weiter das Sägemehl mit anderen zu einem Haufen zusammen.

Nebenan stehen zwei riesige Lkw-Anhänger. In einem ist Ortmann ist mit vier Helferinnen dabei, Stühle, die Bögen aus der Manege, das Eingangsschild, die Musikboxen anzunehmen, die andere Helfer hochstemmen. „Was kommt als Nächstes?“, fragt jemand. „Das bitte nicht fragen, einfach auf weitere Anweisungen warten“, antwortet Ortmann. Es soll nicht unfreundlich klingen, doch der Artist, der mit seiner Familie seit 1994 den Mitmach-Zirkus betreibt, weiß, dass so ein Abbau eine Mammutaufgabe ist. Jedes Teil hat seinen Platz.

Philipp Platzen steigt aus seinem Traktor. Er ist ein Helfer von der Grundschule Wiesenstraße, die den Aufbau im Park vor zwei Wochen übernommen hat. Warum hilft er heute nochmal mit? „Mich hat das hier so mitgenommen, das war fantastisch, was die für unsere Kinder auf die Beine gestellt haben“, sagt der zweifache Vater. Das Zirkuszelt, dass zwei Wochen lang die Herberge von insgesamt 583 Kindern war und in das pro Vorstellung nochmal 600 Gäste passten, wird nach und nach kleiner. Ein Anhänger wurde unter das Zelt gefahren, viele starke Helferinnen und Helfer halten an dicken Spanngurten die Seiten stramm. „So, jetzt alle zusammenrücken und die Gurte gemeinsam nach vorne werfen“, ruft Ramon Ortmann, einer von insgesamt vier Söhnen der Zirkusfamilie. Für die Helferinnen und Helfer stehen Getränke, gesponsert von der Schulpflegschaft, bereit. Milva Reehuis ist Vorsitzende und kann die Woche kaum in Worte fassen: „Dieses Projekt hat alle über sich hinauswachsen lassen. Unsere Kinder werden die Erinnerungen ein Leben lang mit sich tragen und haben die Gewissheit, dass Träume wahr werden können, wenn man nur Mut und Tatkraft beweist.“