<strong>Kempen. Für Frank Janssen wird’s ein goldener Oktober. In diesem Monat wird der Chef der Kempener Lichtspiele in zwei seiner vier Säle Digital-Projektoren installieren, die die herkömmliche Filmspule überflüssig machen. "Das wird ein Erlebnis für unsere Kino-Fans", freut sich der 45-Jährige wie ein kleiner Junge, der zum ersten Mal Winnetou I sehen darf. Für diese computergesteuerte Projektions-Technik, mittels der der komplette Film wie ein jpg-Foto verschickt wird, hat der Unternehmer tief in die Tasche gegriffen. "Eine gute sechsstellige Summe war’s." Und eine kleine Furche auf der Stirn gesellt sich zu den Lachfältchen. Die hochmoderne Filmtechnik funktioniert natürlich nicht auf einem 08/15-Server, die gesamte elektronische Ausstattung wird mit einem Schlag von der Regionalliga in die Champions-League katapultiert.

Doch die Investition, mit der Janssen als einziger Kinobetreiber am linken Niederrhein ins digitale Filmzeitalter eintritt, dürfte sich lohnen. "Gute Filme können wir dann viel schneller zeigen", bringt Janssen es auf den Punkt.

Doch abgesehen davon bietet die digitale Leinwand ein 3D-Erlebnis, als wäre der Zuschauer mittendrin im Geschehen. Die Funksignale können so brillant-präzise an die Spezialbrillen gesandt werden, dass der Kino-Gast den Eindruck gewinnt, er könne Harry Potter die Hand schütteln oder mit Leonardo di Caprio auf Gangsterjagd gehen.

Standorte Die Filmtheaterbetriebe Frank Janssen umfassen vier Kinos am Niederrhein: Kempen, Kleve, Geldern, Emmerich.

Kopf Die Zentrale/Verwaltung befindet sich in Kempen am Buttermarkt 17; nebenan, Buttermarkt 15, gibt es vier Kino-Säle.

Plätze An den vier Standorten gibt es knapp 3000 Plätze: Kleve 1000, Kempen 700, Geldern 670, Emmerich 550.

Arbeitgeber Beim Filmtheaterbetrieb stehen 120 Mitarbeiter in Lohn und Brot, davon 30 in Kempen.

Besucher Die vier Kinos besuchten 2006 rund 500 000 Menschen, davon 145 000 in Kempen.

Spitze Kino Janssen zählt umsatzmäßig unter 4800 Lichtspielen in Deutschland zu den Top-100.

Anfänge Kino Janssen ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Familienbesitz. Gründer war der Großvater von Frank Janssen, Arnold.