Kempen: Trauer um ein Urgestein
Nachruf: Renate Baumeister, die ehemalige Inhaberin des Café Peerbooms, ist tot.
Kempen. Große Trauer in der Altstadt: Am Samstag ist Renate Baumeister im Alter von 80 Jahren gestorben. Mit der ehemaligen Besitzerin des Café Peerbooms am Buttermarkt verliert Kempen eine Institution.
1945 begann die Tochter von Heinrich Peerbooms mit der Ausbildung im Konditorhandwerk. Zehn Jahre später legte sie die Meisterprüfung ab. Renates Vater war froh, dass er in einer seiner sechs Töchter eine Nachfolgerin fürs Geschäft gefunden hatte. In der familieneigenen Backstube lernte sie ihre große Liebe kennen: Bäckermeister Hubert Baumeister. 1960 wurde geheiratet.
Acht Jahre später übernahm das Paar Café und Bäckerei an der Kuhstraße34. 1977 siedelten die beiden zum Buttermarkt 21- ins heutige Café Peerbooms - um. Bis 1997 war die Verstorbene Inhaberin des Cafés, 1988 starb ihr Mann Hubert. Bis zuletzt wohnte die Mutter von drei Töchtern am Buttermarkt - über "ihrem" Café.
Mit großer Bestürzung nahm der Kempener Altbürgermeister Karl-Heinz Hermans die Nachricht vom Tod von Renate Baumeister auf: "Ich bin sehr traurig. Renate war ein Kempener Urgestein, eine echte Institution." Hermans ist 1938 gemeinsam mit der Verstorbenen zur Kommunion gegangen: "Wir kannten uns von Kindesbeinen an." Darüberhinaus waren die Beiden über Jahre Kollegen - Hermans betrieb über Jahrzehnte eine Bäckerei an der Ellenstraße. "Zur Familie Baumeister hatte ich immer eine kollegiale Freundschaft."
Neben ihrem Beruf kannte man die sechsfache Großmutter vor allem für ihr großes Engagement in Kempener Vereinen. Aktiv war sie unter anderem im Karneval, in der Kirche und in ihrem Bridgeklub. "Sie stand immer mitten im Leben", sagt Karl-Heinz Hermans.
Die Trauerfeier findet am Freitag statt. Um 9 Uhr beginnt eine Messe in der Propsteikirche, anschließend ist die Beerdigung auf dem Friedhof, Kerkener Straße.