Sperrung an Straßen und Bahnstrecke Blindgänger in Kempen erfolgreich entschärft

Update | Kempen · Bei Bauarbeiten am Krefelder Weg ist in Kempen eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Aktuell ist der Kampfmittelbeseitigungsdienst vor Ort, Straßen und Bahnstrecke werden gesperrt.

Uwe Palmroth (l.) und Frank Höpp machten die Bombe unschädlich und luden sie in ihren Wagen.

Foto: Birgitta Ronge

(biro) In Kempen ist am Mittwoch um 17.26 Uhr ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft worden. Die englische Fünf-Zentner-Bombe war am Krefelder Weg entdeckt worden, dort wird derzeit die Fahrbahn saniert. Nach der Auswertung von Luftbildern erhärtete sich der Verdacht, dass sich dort unter der zu sanierenden Fahrbahn ein Blindgänger befinden könnte. Nach einem Raster nahm der Kampfmittelbeseitigungsdienst 37 Bohrungen vor, wertete die Daten aus und konnte so den Blindgänger – eine Bombe mit rund 125 Kilogramm Sprengstoff – orten und freilegen. Die Bombe lag nur anderthalb Meter unter der Erde. Sie war mit einem Heckanschlagzünder ausgestattet.

Frank Höpp und Uwe Palmroth machten die Bombe unschädlich

Dieser führt zu einem sogenannten Detonator, in dem die Initialzündung ausgelöst wird, erläuterten Frank Höpp und Uwe Palmroth vom Kampfmittelbeseitigungsdienst nach der erfolgreichen Entschärfung. Die beiden machten die Bombe unschädlich, drehten den Zünder heraus, zogen den Detonator und verluden die Bombe in ihren Wagen. „Der Detonator ist das gefährliche Teil“, so Palmroth: „Wenn der Kollege ihn zieht, setzt er sich einer Lebensgefahr aus.“

Stadt sperrte am Nachmittag Straßen rund um den Fundort

Die Stadt hatte am Nachmittag die Straßen rund um den Fundort gesperrt. Betroffen waren der Krefelder Weg von der von-Ketteler-Straße bis zur Unterweidener Straße sowie der Kempener Außenring (B 509) zwischen Hülser Straße und St. Töniser Straße, außerdem die Bahnstrecke des Niersexpress (RE 10). Sicherheitshalber wurden auch Gebäude in einem Umkreis von 250 Metern um die Fundstelle evakuiert, dies betraf mehrere Unternehmen. Er sei sehr froh, dass nichts passiert sei, so Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos), der die Fachleute des Kampfmittelbeseitigungsdienstes lobte, aber auch seinem Team des Ordnungsamts sowie Polizei und Feuerwehr dankte.

Möglicherweise kehren die Fachleute der Kampfmittelbeseitigung bald in die Stadt Kempen zurück. Denn in der näheren Umgebung gibt es zwei weitere Bomben-Verdachtspunkte.

(biro)