Kreisimker in Oedt - Viel Interesse an Bienen und Honig

Die Kreisimker trafen sich in Oedt. Die Zahl der Züchter nimmt zu.

Foto: Georg Salzburg

Grefrath/Kreis Viersen. Die Temperaturen müssen noch etwas nach oben gehen, damit die Bienen mit ihren Ausflügen so richtig beginnen können. Daher war noch etwas Zeit für die Imker, sich zu treffen und ihre Erfahrungen auszutauschen. In die Albert-Mooren-Halle in Oedt hatte der von Hermann Diederich angeführte Kreisimkerverband Krefeld-Viersen (KIV) jetzt zu seiner Vollversammlung eingeladen.

Foto: Georg Salzburg

Auch vier Königinnen kamen: Zwei Züchter hatten einige ihrer Bienenköniginnen bei einer kleinen Tombola neben Saatgut für die Weiden zur Verfügung gestellt. Da Diederich gerade seinen Urlaub in Israel macht, begrüßte sein Stellvertreter, Waldemar Ebel (Krefeld), rund 50 Bienenfreunde. Es waren nicht nur Imker. Auch Kreis-Landwirt Paul-Christian Küskens war gekommen.

In der Vergangenheit hatten Bienenzüchter, wie der von Waltraud Althoff-Pegels angeführte Imkerverein Tönisvorst, das Gespräch mit der Landwirtschaft geführt und die Gefahr gesehen, dass das Nahrungsangebot für die blütenbestäubenden Insekten aufgrund der zunehmenden Flächenversiegelung aber auch wegen der intensiven Landwirtschaft immer mehr schrumpfe. Küskens hatte Verständnis für die Sorgen, sicherte weiterhin den Dialog und die Zusammenarbeit zu.

So ganz schlecht scheint der Kreis-Imkerverband aber nicht da zu stehen. Im Gegenteil: Vorständler sprachen davon, dass sich in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Imker in ihrem Verbandsgebiet fast verdoppelt und nunmehr bei 250 angelangt sei. Erfreulich sei ferner, dass es immer mehr Frauen unter den Züchtern gebe. Derzeit läge der Anteil bereits bei 20 bis teilweise sogar 30 Prozent.

Aus Tönisvorst war zum Beispiel Dieter Wieland gekommen. Der 78-Jährige hatte vor 28 Jahren mit der Imkerei angefangen und hatte das Hobby seines Sohnes Torsten (53) auch zu seinem gemacht. Aus Kempen war Frank Rodday dabei, aus Anrath Johann van den Bongard und vom Imkerverein Nettetal Heinz Ridder, der im Laufe des Nachmittags auch über die Direkt-Vermarktung der Imkerschaft aus der Region Schwalm-Nette mit einem lokalen Super-Markt sprach.

Wahlen standen nicht an, aber jede Menge weitere Informationen. So referierte die St. Töniser Ökotrophologin Heike Meier unter anderem über die vielen nützlichen Inhaltsstoffe des Honigs. Die Ernährungsberaterin gab ferner Tipps bei der Honig-Verarbeitung in der Küche, so unter anderem: den Honig stets gut verschlossen aufzubewahren, bei einer Teigherstellung nur zimmerwarmen Honig zu verwenden und heiße Getränke immer erst auf Zimmertemperatur abkühlen zu lassen, ehe man den Honig dazugibt.

Über ein ganz anderes Thema sprach der Leiter des Veterinäramtes des Kreises Viersen, Dr. Helmut Theißen. Er berichtete davon, dass kürzlich auf Viersener Stadtgebiet bei Bienenvölkern der Verdacht auf die aggressive amerikanische Faulbrut festgestellt worden sei. Dies ist eine bakterielle Erkrankung der Insekten, die für den Menschen aber nicht gefährlich ist. In einem Fall habe sich, so Theißen, der Verdacht bestätigt, sei der Bienenstock bereits abgeschwefelt und desinfiziert worden. Bei einem anderen Bienenstand läge das Ergebnis noch nicht vor. Und auch in einem benachbarten Schrebergarten fänden gerade Überprüfungen statt. Theißen gab noch den Hinweis an die Züchter: „Melden Sie ihre Bienenstöcke stets bei der Tierseuchenkasse an.“