Lobberich: Jubiläum - Junge Feier in der Alten Kirche

Seit 40 Jahren gibt es in dem historischen Gemäuer einmal im Monat Messen der Pfarrgemeinde St. Sebastian.

Lobberich. Am Sonntag feiert die Pfarrgemeinde St.Sebastian "40Jahre Messe in der Alten Kirche". Das Gebäude hingegen kann auf eine weitaus längere Geschichte zurückblicken.

Es stammt vermutlich aus dem 14. oder frühen 15.Jahrhundert. Funde unter und neben der Kirche sowie der normannische Basalt-Taufstein aus dem 12.Jahrhundert (Maaslandstein) lassen den Schluss zu, dass hier schon im 12.Jahrhundert ein Gotteshaus stand. Allerdings soll die erste Lobbericher Kirche in oder an der Burg Bocholtz gewesen sein.

Nach der Einweihung der neuen Pfarrkirche St.Sebastian am 15.Oktober 1893 erhielten die Lobbericher am 7.März 1898 die Genehmigung des Regierungspräsidenten Düsseldorf, die Alte Kirche abzureißen. Allerdings forderte die Königliche Regierung den Erhalt des Turmes mit Turmhelm. Eine sehr kämpferische Bürgerinitiative setzte sich vor 110 Jahren für den Erhalt des gesamten Gebäudes ein.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus stark beschädigt. Ende der 1960er-Jahre begann eine Gruppe Jugendlicher, den Schutt zu beseitigen. Im Juli 1968 konnten sie dort wieder eine Messe feiern.

Und dies hat sich bis heute gehalten: Sie findet jeden zweiten Sonntag im Monat statt. Die musikalische Begleitung dabei übernimmt der Chor "Tonscherben", der sich 1967 beim Entrümpeln der Kirche gebildet hat. Auch Tanz und Techno-Gottesdienste gehörten zum breiten Spektrum liturgischen Lebens.

Nach einer Messe in der Alten Kirche bildete sich in den 1970er- Jahre die Nettetaler Gruppe von amnesty international. Und auch die Kultur hatte ein Zuhause in den Gemäuern. "Bildern für den Himmel" nannte der Hinsbecker Willi Koch die Ausstellung seiner kunstvollen Lenk-Drachen.

1987 folgte die letzte Verschönerung: Der gotische Kirchturm bekam einen roten Anstrich.