„Mein Motiv war das Wohl der Anwesenden“

WZ-Interview: Einsatzleiter Utz Schmidt rechtfertigt den Sondereinsatz in Grefrath.

Grefrath. Die Festnahme eines 43-jährigen Grefrathers, der durch einen Polizeihund verletzt wurde, erhitzt weiterhin die Gemüter. Auch nachdem sich der Festgenommene und seine Ex-Frau zu Wort gemeldet haben, bleibt die Situation undurchsichtig. Die WZ sprach mit dem Einsatzleiter der Polizei, Utz Schmidt.

WZ: Frau K. dementiert, dass sie oder ihr Sohn die Polizei ein zweites Mal verständig haben. Was sagen Sie dazu?

Schmidt: Definitiv: Der Sohn hat einen zweiten Anruf getätigt. Wir haben das Gespräch wie alle Notrufe aufgezeichnet. Und es ist deutlich die Angst heraus zu hören.

WZ: Der Einsatz der Polizei sei unzweckmäßig gewesen und habe nicht ihren Angaben entsprochen, sagt Frau K.. Können Sie diese Aussage nachvollziehen?

WZ: Sie sagen also, dass der Einsatz in dieser Form gerechtfertigt war?

Schmidt: Gewaltandrohung, Gewaltausübung, Hinweise auf scharfe Waffen, polizeiliche Erkenntnisse bezüglich des Ex-Mannes: Die Fakten führten zu diesem Einsatz und sind nicht wegzudiskutieren. Auch wenn Frau K. das im Nachhinein anders darstellt.

WZ: Frau K. beschuldigt die Polizei eines unangemessenen Vorgehens gegen sie. Sie sei verletzt und nachdem sie ins Gefängnis in Kempen gebracht wurde, ohne Geld und Handy entlassen worden.

Schmidt: Als Frau K. erfuhr, dass die Polizei plante, ihren Ex-Mann zu ihrem und zum Schutz der anderen Anwesenden in Gewahrsam zu nehmen, wollte sie den Einsatz verhindern. Die Beamten mussten sie deshalb ihrerseits in Gewahrsam nehmen. Dagegen hat sie sich mit Gewalt gewehrt. Die Beamten mussten daher zwangsläufig ein gewisses Maß an körperlicher Gewalt einsetzen. Dass sie entlassen wurde, ohne dass sie Geld oder ein Handy dabei hatte, entspricht den Tatsachen. Die Ursache dafür hatte sie allerdings durch ihr Verhalten selbst gesetzt.

WZ: Besonders gegen Ihre Person als Einsatzleiter erhebt Frau K. schwere Vorwürfe . . .

Schmidt: Unabhängig davon, wen Frau K. vor Ort als Einsatzleiter erlebt hat: Sie wirft ihm vor, dass er aus "Hass" oder "um sich ein paar Sterne zu verdienen" den Einsatz so durchgeführt hat. Sie können sicher sein, dass kein Einsatzleiter der Polizei sich bei seiner Entscheidung von derartigen Motiven leiten lässt. Mein Motiv für den Einsatz waren das Wohl und die persönliche Sicherheit der Frau K. und der Anwesenden in der Familie.