Neuer Standort für Bücherkiste

Die Oedter Künstlergruppe und Ideen-Geber Carsten Puke ziehen eine erste positive Bilanz für den offenen Schrank voller Literatur.

Oedt. Der „Offene Bücherschrank“ (Foto: Kurt Lübke) ist umgezogen. Knapp ein Jahr nach seiner Einweihung steht er nun im Innenhof des Evangelischen Altenzentrums an der Oststraße 9. Für Ideen-Geber Carsten Puke und seine Projektpartner der Künstlergruppe „Bunte Gans“ ist es damit Zeit für „eine erste positive Bilanz“.

Das „rege Interesse“ an dem Sperrholz-Schrank in L-Form (für Lesen/Literatur) habe die Macher in ihrem Vorhaben bestärkt, so Maren Rose-Hessler, Pressesprecherin der Künstlergruppe. Geplant war der „Offene Bücherschrank“ als Nachfolge-Aktion der „Mobilen Treppe“. Die „wanderte“ vor zwei Jahren zehn Wochen lang von einem Oedter Ort zum anderen — und eröffnete jedem neue Perspektiven, der sie bestieg und durchs Guckloch schaute - in die Natur, auf Industrie oder den Kirchturm.

Im Juni 2012 nahm Ideengeber und „Bunte Gans“-Mitglied Puke die Planungen für den Schrank auf. Probleme beim Bau verzögerten die Fertigstellung um zwei Monate. Am 31. Oktober 2012 wurde der 3000 Euro teure Outdoor-Schrank auf der Terrasse der Mooren-Halle eingeweiht. Zehn Sponsoren hatten das Projekt ermöglicht.

20 Tage später gab es bei Optik Krechel eine begleitende Lesung mit der Kölner Autorin Karin Bergrath, die aus ihrem Gänse-Krimi „Mord im Tiefflug“ vortrug. Der geplante Schrank-Umzug von der Mooren-Halle zur Grundschule, Am Schwarzen Graben, fand nicht statt — die Schule hatte Angst vor Vandalismus.

In einem Jahr haben aber nicht zerstörerische Zeitgenossen, sondern Wind, Regen und Sonne ihre Spuren hinterlassen: An einigen Stellen ist das Holz aufgequollen, eines der sechs Regale ist undicht. Deshalb wollen Carsten Puke und Schreiner Gregor Klein den Bücherschrank jetzt restaurieren.

Seit knapp zwei Wochen steht das undichte Objekt auf dem Innenhof des Altenzentrums — und ist damit weiterhin Wind und Wetter ausgesetzt. Laut „Bunte-Gans“-Mitglied Carsten Puke soll der Schrank dort „überwintern“ und „mindestens bis Sommer“ bleiben. Davon erfuhr Altenheim-Leiter Bernd Spangenberg allerdings erst durch einen Anruf der WZ.