Oedt: Biogas-Anlage bei Girmes?

Die Projekt-Planung läuft bereits. Ein Anwohner fühlt sich zu wenig informiert. Er fürchtet Gestank und Verkehr.

Oedt. Eine Biogas-Anlage hinter dem Girmes-Gelände - das "stinkt" einigen Oedtern. Zwar ist noch keine Genehmigung erteilt worden, doch gilt der Bau des Energie- und Wärme-Lieferanten im Osten der Niersgemeinde als sehr wahrscheinlich. Die Gemeindewerke befinden sich gemeinsam mit den Stadtwerken Krefeld und einer Gemeinschaft von Landwirten aus der Umgebung im Moment in der Projektplanung.

Das ärgert einige Anwohner. Ein Bürger wendete sich daher mit seinem Unmut an die WZ. "Es ist schade, dass plötzlich so ein Ding da stehen soll und die Bürger sind nicht gefragt worden", sagte der Oedter, der lieber anonym bleiben möchte. Durch Bekannte hat er eher zufällig von den Plänen erfahren. Wenigstens einen Info-Abend hätte sich der Anwohner gewünscht.

"So weit sind wir noch nicht. Es wurde noch keine Gesellschaft gegründet", erklärt Erik Ix, Geschäftsführer der Gemeindewerke Grefrath. "Wir wollen nicht mit den Informationen hinter dem Berg halten. Aber wir wollen das Projekt, wenn es so weit ist, gemeinsam mit allen Partnern vorstellen." Eine 500-Kilowatt-Anlage soll es werden, so viel kann schon verraten werden.

"Genehmigt ist die Anlage noch nicht", sagt auch Bauamtsleiter Michael Räppel. Aber da das Girmes-Gelände als Industriegebiet ausgewiesen ist, sei dort der Bau einer Biogas-Anlage möglich. Größere Hürden seien nicht mehr zu erwarten.

Vorher werden Emissionsprüfungen durchgeführt. "Es soll eine Nawaro-Anlage werden, das heißt Nachwachsende Rohstoffe werden darin verarbeitet. Das riecht nicht schlimmer als normale Silage-Lager", erklärt Räppel.

Zunächst würde dann der Bau von Silos anstehen, damit der Mais, der in diesem Jahr geerntet wird, darin gelagert werden kann. Der Bau der Anlage würde zeitnah folgen. "Die Bauzeiten für solche Anlagen sind ja nicht so lang", sagt Räppel.

Der Oedter befürchtet allerdings, dass es bei den nachwachsenden Rohstoffen nicht bleibt. "Man weiß doch, wie das ist. Vielleicht kommt später noch etwas anderes da rein." Auch den dann zunehmenden Lkw-Verkehr sieht er mit Schrecken entgegen.

Doch Erik Ix versucht zu beruhigen: "Wenn man mit mehreren Partnern eine Gesellschaft gründet und so eine Anlage industriell betreibt, können sich die Bürger sicher sein, dass wir ein besonderes Augenmerk auf Geräusch- und Geruchs-Emissionen richten." Als kommunales Unternehmen wäre eine Verärgerung der Bürger nicht im Sinne der Gemeindewerke.