(janj) Die Töpfe sind mit roten Geranien fertig bepflanzt und gedüngt. Die Straßengemeinschaft Hunsbrückstraße/Hubertusstraße in St. Hubert bringt sie nun nach einem gemeinsamen Frühstück in der Gärtnerei von Hans-Peter van der Bloemen an die Straßenlaternen an. „Unser traditionelles Blumenangießfest findet jetzt schon zum 27. Mal statt“, sagt Vorstandsmitglied Theo van der Bloemen von der Straßengemeinschaft St. Hubert-West.

Die Schubkarren, die die Frauen und Männer mitgebracht haben, sind bunt geschmückt. Die Geranien werden vom Metallwagen umgeladen, es geht Richtung Hunsbrückstraße. Seit 22 Jahren sind Martina und Werner Driessen als Gießpaten dabei. Direkt vor ihrem Haus befindet sich eine Laternenhalterung, dort werden ab sofort bis Ende Oktober die Geranien blühen. Doch damit ist auch etwas Arbeit verbunden: „Man muss die Blumen schon täglich gießen“, sagt Werner Driessen. Dafür hat er immer eine Leiter parat stehen, denn die Pflanzen befinden sich in 2,50 Meter Höhe.

Die Straßengemeinschaft „am Leben zu halten“ werde immer schwieriger, erklärt Theo van der Bloemen: „Die jungen Leute haben viel mit ihren Jobs und Freizeitaktivitäten wie Sportvereinen zu tun, die zum Mitmachen zu animieren, ist nicht so einfach.“ Deshalb wurden die Neuzugezogenen von der Straßengemeinschaft herzlich mit kleinen Geschenken begrüßt. Ein Ehepaar aus Voesch hat ihr Haus verlassen, um nun in St. Hubert barrierefrei zu wohnen. „Wir haben bei der symbolischen Schlüsselübergabe die Mitglieder kennengelernt und gesagt, wir machen gerne mit“, sagt die Zugezogene. Von solchen Aktiven würde sich Theo van der Bloemen gerne mehr wünschen.

Die Tradition des „Blumenangießfests“ hatte Alt-Bürgermeister Karl-Heinz Hermans in Kempen ins Leben gerufen. Die Straßengemeinschaft St. Hubert-West hatte diese 1996 übernommen. Die Menschen im Dorf freuen sich auf die kommenden Wochen: Wenn die Geranien schön aufgeblüht sind und sich in voller Pracht entfaltet haben.