St.Hubert ist fein herausgeputzt
Erfreulich in der 19. Auflage: Die Grundschüler müssen weniger Müll aus der Landschaft herausholen.
St.Hubert. Es ist kurz nach 9 Uhr, als Landwirt Heinz Heyer den Anhänger seines Treckers mit einem handbemalten Schild "Aktion Sauberes Dorf St. Hubert" befestigt. "Ich bin von Anfang an mit dabei", erzählt Heyer, dessen Tochter Angela schon vor 20 Jahren dem Unrat im Kendeldorf den Kampf ansagte.
Mittlerweile, beim 19. Frühjahrsputz, hilft Enkelin Lisa mit. "Das ist eine gute Sache: Die Kinder sind mit Begeisterung dabei, wenn es ums Müllaufheben geht", weiß er aus Erfahrung. Ohne ihn und seine Landwirt-Kollegen liefe die "saubere" Aktion nicht, denn mit ihren Traktoren und Hängern sind sie für die Logistik zuständig.
"Ist dir das warm genug, Charlotte?", möchte Klassenlehrerin Vera Schütt wissen, als sie eine Schülerin ohne Schal auf dem Hänger mit der Nummer8 entdeckt. "Ja", antwortet die Zehnjährige, die in vergangenen Jahren schon Autoreifen im Wald gefunden hat. Dann geht es los: Eine Kolonne von Treckern und jeder Menge Eltern, Kindern und Lehrern schwärmt vom Schulhof in alle Himmelsrichtungen aus, um das Kendeldorf frühlingsfrisch zu machen.
Bald darauf sind Kai (9) und seine Mutter Petra Mrugalski an ihrem "Arbeitsplatz" angekommen: Der Krähenbusch im Nordwesten. Nachdem Bauer Heinz-Jürgen Boves die Gruppe vom Hänger hat steigen lassen, stürmen die Kinder auf Müllfetzen los: "Ich hab´ was!" Mit Handschuhen und blauen Säcken verschwinden Bonbonpapiere, Keksverpackungen und Zellophan.
"Schon wieder was Leckeres", freut sich Simon (9) und hebt eine Lebensmittelverpackung auf. "So sensibilisieren wir unsere Kinder für die Umwelt", bringt Simons Mutter Anja Kleeberg den Nutzen der Aktion auf den Punkt. Und Kais Mutter Petra Mrugalski ergänzt: "Im sozialen Verband tun wir etwas für mehr Umweltbewusstsein. Außerdem wird dabei der Gemeinschaftssinn gefördert."
Nach zweieinhalb Stunden Arbeit dann die Belohnung: Alle Gruppen treffen sich in der Grundschule zum Erbsensuppe-Essen. Bauer Funken hat 40 Liter davon gespendet, hinzu kommen 250 Brötchen der Konditorei Poeth. "Ohne diese Unterstützung würde das nicht funktionieren", macht Mitorganisatorin Margrit Harder deutlich. Beim Essen werden Geschichten und Erfahrungen ausgetauscht.
Fazit: Anders als in den Vorjahren ist deutlich weniger Dreck auf Feldern, an Straßen und in Wäldern. Dennoch haben die Mädchen und Jungen gut zu tun: Zwei grüne Container sind am Ende der Aktion fast komplett mit Müll gefüllt. Es ist kurz nach 12 Uhr, und St.Hubert erstrahlt in neuem Glanz.