Syrien-Hilfe: Dringend Wagen für den Transport gesucht
Der Speicher der Abtei Mariendonk ist voll: 60 Nähmaschinen wurden in den vergangenen Wochen gespendet. Die Reise ist geplant, ein Fahrer steht bereit. Jetzt fehlt noch ein Fahrzeug — oder Spenden für den Kauf.
Mülhausen. Nähmaschinen in die syrische Krisenregion Mayadin zu bringen, um so die Errichtung einer Nähwerkstatt für Witwen zu unterstützen: Das ist das Ziel, dass sich die Benediktinerinnen der Abtei Mariendonk gesetzt haben.
Gemeinsam mit der Tübinger Syrien-Hilfe, einer humanitären Einrichtung, die derzeit mit einem Hilfskomitee vor Ort ist, wurde das Projekt vor einigen Wochen in die Wege geleitet (die WZ berichtete). Was den Schwestern indes noch immer fehlt: Ein Transporter, mit dem die Ladung bis an die syrische Grenze transportiert werden kann.
„Wir können die Aktion nicht fortführen, bis wir einen Transporter haben“, erklärt die verantwortliche Schwester, Clara Vasseur. „Darum brauchen wir dringend Spenden.“ Ihr Appell richtet sich speziell an Elektriker, Klempner und Stadtwerke.
Aber auch an Bürger, die mit Geldspenden den Kauf eines gebrauchten Kleintransporters finanzieren könnten. Rund 5000 Euro kalkuliert die Benediktinerin für das Mobil, welches die Größe eines Mini-Busses und keine Seitenfenster haben sollte. Diese wären nämlich im Falle des Beschusses von Nachteil.
Das Projekt, das den syrischen Frauen letztlich eine Existenzgrundlage geben soll, da sie mit dem verdienten Geld sich und ihre Kinder ernähren können, hatte schnell viele Anhänger gefunden. „In den vergangenen Wochen kamen fast täglich Menschen, um Nähmaschinen abzuliefern“, erzählt die Schwester. Es waren so viele, dass sie aktuell keine mehr annehmen kann. Der Platz reiche einfach nicht aus.
60 Maschinen werden derzeit auf dem 200 Quadratmeter umfassenden Speicher gelagert, darunter auch alte Singer-Nähmaschinen mit Fußpedal, die dann von Nutzen sind, wenn kein Strom zur Verfügung steht.
Auch Stoff und Nähgarn hat Schwester Clara Vasseur geschenkt bekommen. Und obwohl kein Platz mehr übrig ist, freut sie sich über weitere Anrufe: „Die Leute können sich gerne melden. Wenn wir einen Transporter haben, sieht die Situation in wenigen Wochen schon ganz anders aus.“
Der Transportverlauf ins syrische Mayadin ist bereits bis ins Detail geplant. Ein Fahrer, der das Material alle 14 Tage bis zur türkisch-syrischen Grenze bringen würde, steht bereit. Auch ein Abnehmer dort ist gefunden. Sprich: Sobald ein Fahrzeug zur Verfügung steht, können die Pläne der Abtei Mariendonk umgehend umgesetzt werden.
Schwester Clara Vasseur: „Man kann nicht warten, bis sich die Lage beruhigt hat. Schließlich müssen die Menschen jeden Tag leben können.“ Mit der Errichtung der Nähwerkstatt möchten sie und die weiteren Schwestern ihren Teil dazu beitragen.