Thomastag: Auf Tuchfühlung mit Thomas von Kempen

Zahlreiche Interessierte machen sich mit Georg Strasser auf Spurensuche nach dem größten Sohn der Stadt.

<strong>Kempen. Thomas von Kempen war gestern rund 80 Interessierten so wichtig, dass sie für ihn ihren Sonntagvormittag opferten. Ein wirkliches Opfer sollte es nicht werden, denn Georg Strasser, Vorsitzender des Thomasvereins und ehemaliger Direktor des Thomaeums, gestaltete die Thomas-Führung nicht nur kenntnisreich, sondern auch lebendig und interessant.

"Es steht fest, dass er An Sankt Marien lebte." Georg Strasser, Thomas-Verein

"Thomas von Kempen hat 13 Jahre in dieser Stadt gelebt und seine Spuren hinterlassen", leitete Strasser seine "Spurensuche" ein. Treffpunkt war am Thomas-Denkmal im Schatten der Propsteikirche, die eigentlich die erste Station der Führung werden sollte. Wegen einer Taufe konnte der große romanische Taufstein, an dem auch Thomas von Kempen getauft worden war, jedoch nicht besichtigt werden.

Ein weiterer großer Berühungspunkt ist nur einen Steinwurf weit entfernt: Der Thomas-Brunnen. Strasser: "Wir wissen, dass Thomas und seine Familie ihn benutzten."

Georg Strasser hielt vor der "Burse" inne, dem ersten Schulhaus des Thomaeums, das 1659 errichtet worden war. Im angenehm kühlen Kramer-Museum machte er auf ein Bild, auf dem Thomas von Kempen zu sehen ist, aufmerksam, empfahl, bei Gelegenheit sich weitere Bilder auf der Empore anzuschauen.

Die Burg diente ebenfalls als Schulgebäude für das Thomaeum. Strasser: "Die Thomas-Figur über dem Eingang erinnert bezüglich der Kopfbedeckung an eine Hausfrau, die zum Teppichklopfen rausgeht."

In der Aula sahen die Teilnehmer eine Plastik von Ewald Mataré aus Büderich. Die schuf er 1959, zum 300-jährigen Schuljubiläum im Auftrag des Schulvereins: Thomas von Kempen steht auf einer Weltkugel, tritt her-aus aus den Dornen des Lebens.

Herkunft 1379 oder 1380 wird der Mystiker als Thomas Hemerken An St. Marien 12 geboren.

Jugend Thomas besuchte die Lateinschule in der Burse und verließ Kempen 1394 in Richtung Niederlande. 1399 ging er in Zwolle ins Kloster.

Werk Sein Hauptwerk, die "Nachfolge Christi", gilt noch heute als eins der bedeutendsten theologischen Werke überhaupt. Es erschien 1441.

Tod Thomas von Kempen starb 1471 im Kloster.