Wegen Legionellenbefall Die Sporthalle in Lobberich wird saniert

Nettetal-Lobberich · Duschen in der Lobbericher Werner-Jaeger-Sporthalle ist derzeit wegen Legionellenbefalls nur in Duschen mit besonderen Filtern möglich. Nun kommt Bewegung in die Angelegenheit: Eine grundsätzliche Sanierung wird vorbereitet.

Die Filter auf den Durchbögen garantierten unbeschwertes Duschen. In der Werner-Jaeger-Sporthalle ist dies derzeit in drei Duschräumen möglich.

Foto: Uli Rentzsch

Der städtische Nettebetrieb bereitet eine für den Vereins- und Schulsport lang ersehnte Maßnahme vor. Das Wasserleitungssystem in der Lobbericher Werner-Jaeger-Sporthalle soll wieder instand gesetzt werden. Im Juni 2021 war in der Sporthalle Legionellenbefall festgestellt worden, das Duschen wurde in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Kreises Viersen untersagt. In der Zwischenzeit wurden spezielle Filter an den Duschköpfen angebracht, sodass zumindest in drei Kabinen das Duschen ohne Einschränkungen möglich ist. Nun sollen in Kürze die Planungen für die technische Gebäudeausrüstung (TGA) ausgeschrieben werden. Das teilte die Stadt Nettetal auf Nachfrage unserer Redaktion mit.

Handballerinnen und Handballer fast jeglichen Alters kennen die Internetplattform des Handballs Nordrhein. Wer Tabellen liebt, kommt hier auf seine Kosten – garantiert. Zudem gibt es Informationen zu den Sporthallen, in denen die Handballspiele ausgetragen werden, beispielsweise zur Werner-Jaeger-Sporthalle in Lobberich. Mit drei Ausrufezeichen versehen gilt hier: „Ab dem 1. Januar 2024 besteht in der Sporthalle Alkoholverbot!!!“ Von einem Duschverbot ist nichts zu lesen.

Das war, wie gesagt, einmal anders. Im Juli 2021 hatte die Stadt die Duschen abgeschaltet: Hygienemängel – in den Wasserleitungen wurden Legionellen festgestellt. Mehrfach habe damals der TV Lobberich mit seinen Handballmannschaften als einer der Hauptnutzer der Halle eine Lösung gefordert. Neben den Handballern wird die Halle auch für Landesmeisterschaften anderer Sportarten, für den Behindertensport und natürlich auch für den Schulsport genutzt.

Nachdem der Legionellenbefall festgestellt wurde, sei versucht worden, die Anlage durch kontrolliertes Spülen, außerdem durch thermische Desinfektion von dem Befall zu befreien. Allerdings musste die Stadtverwaltung einräumen, dass diese Maßnahmen nicht zum erwünschten Erfolg führten. Denn auch aktuell gilt: Noch immer sind nicht alle Duschen nutzbar.

In drei Duschbereichen wurden jeweils vier Duschköpfe mit Filtern direkt an den Duschköpfen ausgestattet. Diese Filter sicherten für eine gewisse Zeit die Trinkwasserqualität an der Entnahmearmatur, sodass keine Gefahr für den Menschen bestehe, teilte die Stadt mit. Die Filter müssten jeweils nach drei Monaten ausgetauscht werden. Die Installation sei mit dem Gesundheitsamt und den Nutzern der Halle kommuniziert worden, so die Stadtverwaltung.

Das bestätigte Hendrik Schönkes. Der sportliche Leiter der Handballmänner beim TV Lobberich erwähnte jedoch die unerfreuliche Situation, die immer dann entstehe, wenn mehrere Mannschaften in Reihe die Kabinen beziehungsweise Duschen nutzen wollten. Darauf machte auch Jürgen Boyxen (CDU) im Ausschuss für Schule und Sport am 11. Februar aufmerksam und kommentierte: „Das macht keinen guten Eindruck.“ Seinem Vernehmen nach sei ausgerechnet die Gästekabine betroffen. Johanna Färvers, städtische Fachkraft im Bereich Schule, Kultur und Sport, erklärte, dass drei Kabinen mit Filtern ausgestattet wurden. „Auch Gastmannschaften können duschen“, erklärte sie. Bereichsleiter Arndt Venten ergänzte, dass nach seinem Kenntnisstand der städtische Nettebetrieb die entsprechende Ausschreibung für eine Gesamtsanierung für den März anvisiere. Holgers Michels (CDU), Vorsitzender des Schul- und Sportausschusses, machte nach der Sitzung deutlich, dass die Problematik genau diese grundsätzliche Lösung erfordere: „Die Leitungen müssen erneuert werden.“

Von Sommer 2021 bis heute – eine lange Zeit. Die grundsätzliche Problematik liege in der Hydraulikanlage und außerdem innerhalb des Zirkulationsnetzes, teilte die Stadt mit. Bislang seien die Maßnahmen aufgrund der Aufgabendichte und anderer Maßnahmen, die vorrangig erledigt werden mussten, zurückgestellt worden. Involviert in den Gesamtprozess sei in jedem Fall das Gesundheitsamt des Kreises Viersen.