Taekwondo Jeong Eui Nettetal Erfolgsgeschichte von Jeong Eui im Taekwondo

Nettetal-Breyell · Die Taekwondo-Gemeinschaft Jeong Eui Nettetal blickt in diesem Jahr auf ihr 30-jähriges Bestehen. Eine Vereinsgeschichte, die von Erfolg und enormem Einsatz der Mitglieder geprägt ist.

Björn Pistel (r.), Vorsitzender vom TG Jeong Eui Nettetal, und Schatzmeister Jörg Feldges blättern gerne einmal durch das Fotobuch, das die Entstehungsgeschichte der eigenen Trainingshalle erzählt.

Foto: Bianca Treffer

Wenn Björn Pistel und Jörg Feldges in das Fotobuch mit dem Titel „Unsere eigene Halle – Das Großprojekt 2022“ schauen, dann müssen der Vorsitzende und Schatzmeister der Taekwondo Gemeinschaft Jeong Eui Nettetal lächeln. „Es ist kaum zu glauben, wie es im Februar 2022 hier noch aussah und was wir mit vereinten Kräften unserer Mitglieder geschafft haben“, sagt Pistel, der nicht nur Vorsitzender des Vereins ist, sondern auch als Trainer in den Einsatz geht. In Eigenleistung haben die Mitglieder aus einem ehemaligen Gewerbekomplex am Lötscher Weg 96a in Breyell ein modernes Trainingszentrum für Taekwondo geschaffen. Ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins und nicht der einzige. Schon 2021 gab es „einen Riesensprung für uns“, wie es Pistel beschreibt. Das war nämlich das Jahr, in dem der TG Jeong Eui Nettetal Landesstützpunkt NRW wurde, also ein Leistungszentrum für Taekwondo.

Die Erfolge des Vereins, der etliche bekannte Taekwondo-Sportler hervorgebracht hat, ebneten den Weg dazu. Aus seinen Reihen stammen sowohl Deutsche und Europameister als auch Sportler des Landes- und Bundeskaders. Die wohl bekannteste Taekwondo-Sportlerin ist Madeline Folgmann, die bereits mit fünf Jahren mit diesem Sport in Breyell startete.

Die Geschichte des Vereins an sich fing 1995 an, und zwar auf dem Balkon von Pistel, wo man mit mehreren Trainern zusammensaß. Sie waren damals eine Taekwondo Abteilung in einem Dülkener Verein, wobei sich ihre Trainingsfläche in einem Lobbericher Fitnessstudio befand. „Wir wollten uns schon länger auf eigene Beine stellen, da wir sehr gewachsen waren. Als wir auf dem Balkon zusammensaßen, haben wir gesagt, Nettetal braucht einen eigenen Taekwondo Verein“, erinnert sich Pistel. Die Gründungsversammlung folgte und Ende des Sommers 1995 ging man mit seinerzeit 50 Mitgliedern an den Start.

Der Name war schnell gefunden. Vor dem Hintergrund, dass es sich um eine Kampfkunst handelt, deren traditionelle Wurzeln in Korea liegen, fiel die Entscheidung auf Jeong Eui, was aus dem koreanischen übersetzt Gerechtigkeit heißt. Von Anfang an liefen Breiten- und Leistungssport harmonisch nebeneinander. Als nunmehr selbstständiger Verein kamen für das Training die ersten Hallenzeiten in Nettetal dazu. Allerdings war man in verschiedenen Hallen untergebracht, was in Sachen des benötigten Equipments eine Herausforderung darstellte. Es musste jedes Mal entsprechend mit umziehen.

Als sich der Leistungssport immer stärker herauskristallisierte wurde schnell deutlich, dass die Hallenzeiten für das Training nicht mehr reichten. Der Leistungssport benötigte mehr Trainingszeit. „Wir haben in alten Klassenräumen und Lagerhallen trainiert. Überall, wo sich uns eine Möglichkeit bat, Training anzubieten, haben wir zugegriffen“, erzählt Pistel. Zeitgleich macht sich der TG Jeong Eui Nettetal auf die Suche nach eigenen Räumlichkeiten. Die Pläne, auf einem Grundstück eine eigene Halle zu bauen, wurden genauso wieder verworfen wie die Idee, unter dem Dach des TV Lobberich zu agieren. Die Stadt Nettetal wollte helfen und auch der Landrat hörte sich um. Letztendlich erhielt Pistel einen Anruf vom Besitzer des Komplexes im Breyeller Gewerbegebiet. Leerstehende Sozialräume und eine 725 Quadratmeter große Halle, die als Gurkenlager genutzt wurde. Zu groß, dachte Pistel bei der ersten Besichtigung. Dann überlegte man im Verein und entschied sich für die Anmietung. Ein Entschluss, der nicht bereut wurde. Auf 1000 Quadratmeter präsentieren sich heute die unterteilbare Halle samt Athletikraum, Bistrobereich, Lager, Seminarraum, Umkleiden und sanitären Anlagen. „Wenn wir aber nicht alles zusammen angepackt hätten, dann hätten wir nicht dieses tolle Ergebnis erhalten“, sagt Pistel. Das Miteinander und die familiäre Atmosphäre machen den TG Jeong Eui Nettetal generell aus, egal ob jemand Breiten- oder Leistungssport im Verein betreibt. Inzwischen ist man auf über 250 Mitglieder im Alter von vier bis über 60 Jahren gewachsen. 14 Trainer sind im Einsatz. Der Verein habe in den 30 Jahren eine Riesenentwicklung durchlaufen und den Spirit, der den Verein ausmache, auf die Fläche gebracht, resümiert der Vorsitzende. Aktuell stehen schon die nächsten Projekte an. Die deutsche Nationalmannschaft samt Bundestrainer reist für ein Trainingswochenende an. Die Halle soll Spiegelwände erhalten und der Verein will die komplette Elektronik in Sachen Wettkampfausrüstung anschaffen.