Seminar in Nettetal Das Kind auf den ersten Schultag vorbereiten
<irglyphscale style="font-stretch 986875%;">Nettetal </irglyphscale> · Der Schritt vom Kindergartenkind zum Grundschulkind ist eine bedeutende Veränderung im Alltag. Um in dieser Phase zu unterstützen, bietet die Sozialwissenschaftlerin Ursula Grotenburg das Seminar „Endlich Schulkind!“ an. Sie weiß, wie man das eigene Kind optimal auf den Schulstart vorbereitet.
Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist nicht nur für die künftigen Schülerinnen und Schüler ein großer Schritt. Auch für die Eltern ist es ein Übergang, dem oft Fragen aufwirft. „Mit dem Eintritt in die Schule verändert sich für eine Familie der bisher bekannte Alltag“, sagt Ursula Grotenburg. Die Sozialwissenschaftlerin und Fachbereichsleiterin beim katholischen Forum Krefeld-Viersen hat sich dem Thema angenommen und bietet am Mittwoch, 5. Februar, im Lobbericher Familienzentrum Bongartzstift ein Seminar unter dem Titel „Endlich Schulkind!“ an.
Dabei möchte sie Eltern nicht nur wertvolle Tipps und Informationen geben, sondern auch für Fragen und Sorgen zur Verfügung stehen. „Kinder freuen sich in der Regel auf die Schule. Sie sind erwartungsfroh und sehen es als neues Abenteuer. Als Eltern sollte man diese Freude unterstützen“, sagt Grotenburg. Es fängt beispielsweise bei der Umstellung vom gleitenden Ankommen in den Tag hin zu einer festen Uhrzeit an. Denn anders als in einer Kita, die ein Zeitfenster für das Bringen der Kinder bietet, beginnt die Schule zu einer festen Uhrzeit, die für alle gilt. Das kann daheim schon trainiert werden, indem man sich auch für die Abgabe in der Kita einen festen Zeitpunkt setzt.
Hilfreich ist es, ebenso den Schulweg gemeinsam zu gehen, und das, wenn andere Schulkinder unterwegs sind. Damit wird nicht nur der Schulweg als solcher geübt und die Verkehrssicherheit trainiert, sondern das Kind erlebt, dass dort viele andere Kinder sind, und sieht die neue Schule schon als ein Stück gewohnte Umgebung an. „Man sollte immer daran denken, in der Kita ist alles vertraut. Nun erfolgt ein Bruch. Kinder lernen neue Menschen und ein neues Umfeld kennen. Sie müssen sich in neue Strukturen einfinden. Das fällt nicht jedem Kind leicht. Neues ist nicht nur spannend, es kann auch Angst machen“, sagt Grotenburg. Sie empfiehlt, Familien Kennenlerntage in Grundschulen zu nutzen. Ein gemeinsamer Besuch kann helfen, einem neuen Ort und fremden Menschen den Schrecken zu nehmen. Sich vertraut fühlen ist das Stichwort.
Sprüche wie „Mit der Schule fängt der Ernst des Lebens an“ helfen nicht weiter. Sie lösen vielmehr Sorgen und Ängste bei Kindern aus. Die Sozialwissenschaftlerin erinnert daran, dass in den Kitas schon viel für den Übergang zur Schule getan wird. Dinge, die Eltern oft gar nicht als Vorbereitung sehen. Grotenburg führt als Beispiel die Verkleidungskiste in einer Kita an. Verkleiden und in andere Rollen schlüpfen macht Spaß, gleichzeitig werden aber auch Fähigkeiten wie Knöpfe zumachen und Schleifen binden trainiert. Ein Punkt, der wichtig ist, denn ein Erstklässler sollte sich alleine an- und ausziehen können. Eine Sportstunde ist sonst ruckzuck um, wenn eine Lehrkraft knapp 30 Kindern helfen muss in die Sportkleidung zu kommen und danach wieder in den Alltagssachen.
Der Schulranzenkauf sollte ebenfalls als gemeinsame Aktion durchgeführt werden. Der Tornister muss aber nicht nur gefallen, sondern auch gut sitzen. Spannend wird es, wenn ein erster Schreibtisch gemeinsam gekauft wird. Das zukünftige Schulkind erlebt damit ein Gefühl der Wichtigkeit und fühlt sich groß. Schön ist es auch, wenn die Schultüte gemeinsam gebastelt wird.
„Wenn ein Kind indes partout nicht zur Schule möchte, muss nach den Gründen geforscht werden“, sagt Grotenburg. Wichtig ist ebenfalls, den ersten Schultag gemeinsam mit dem Kind zu besprechen. Wie soll der Tag daheim gestaltet werden? Was möchte man anziehen – die Lieblingssachen können an so einem Tag Sicherheit geben. Wenn zu Hause gefeiert wird, sollte immer daran gedacht werden, am nächsten Tag folgt der Schultag Nummer zwei und da sollte das Schulkind ausgeschlafen sein.
Grotenburg weiß aus ihrer langjährigen Erfahrung, dass Eltern das Loslassen ihrer Kinder viel schwerer fällt als den Kindern selber. Aber Schule ist ein Meilenstein in der Entwicklung, der genau dieses Loslassen ein stückweit einfordert. All das und noch mehr wird Thema im Seminar sein.