Anrath: Als „Titular-Organist“ bleibt Steffen der Gemeinde erhalten
Burkhard Steffen, der Kantor von St. Johannes, wurde in die Altersteilzeit verabschiedet.
Anrath. Eine feierliche Messe und der anschließende Empfang in der Josefshalle waren der Rahmen für die Verabschiedung von Burkhard Steffen:
Als Kirchenmusiker in St. Johannes hat der 61-Jährige jetzt aufgehört. Der Schiefbahner Kantor Marcell Feldberg wird künftig auch in der Anrather Gemeinde aktiv.
Pastor Karl-Josef Pütz tröstete sich mit einem Lied von Trude Herr: "Niemals geht man so ganz." Steffen wird weiterhin in Anrath wohnen und bei Bedarf auch als "Ersatzmann" einspringen - Pütz kreierte dafür den Begriff "Titular-Organist".
40 Jahre lang war der gebürtige Bocholter Kirchenmusiker - zuerst in Amern und seit mittlerweile 38 Jahren in Anrath. "Ihr Verdienst war es, Wort, Liturgie und Musik in Einklang zu bringen", stellte Pastor Pütz rückblickend fest.
Er erinnerte an musikalische Leistungen wie das Requiem zum 350-jährigen Bestehen der Kapelle Klein Jerusalem und an die Feierlichkeiten nach dem Tod von Papst Johannes Paul II.
Zu seinem Engagement gehörte auch der Einsatz als Vorsitzender der Mitarbeitervertretung der Pfarre St. Johannes - dieses Amt hatte er 21 Jahre inne. Stefan Knauf vom Pfarrgemeinderat hofft, "dass die Lücke, die Sie hinterlassen, nicht zu groß wird".
Roderich van Heemskerk, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, gab scherzhaft zu verstehen: "Mit Ihnen verabschiedet sich der letzte Methusalem - Sie waren schon zu meiner Jugendzeit Organist, die Zusammenarbeit mit Ihnen war stets unproblematisch."
Als Abschiedsgeschenk hatte van Heemskerk drei Flaschen Wein mitgebracht, die zusammen genau 38 Jahre alt sind.
Im Namen des Kantorenkonvents überbrachte Kantor Klaus-Peter Pfeifer die besten Wünsche für die Zukunft - der scheidende Kantor sei ein zuverlässiger Partner gewesen und in Zukunft als Ehrengast gern gesehen.
Und wie fühlte sich Steffen? "Erleichterung und Wehmut vermischen sich - immerhin geht ein Lebensabschnitt zu Ende", erklärte er gegenüber der WZ. Er werde sich künftig verstärkt seinen Hobbys Kunst und Geschichte widmen können. rudi