Willich: Planungsausschuss - Protest vergeblich: Baumarkt soll kommen
Politik und Verwaltung betonen: Es gibt keinen anderen Standort.
Willich. Rund 150 Bürger aus Alt-Willich waren zur Sitzung des Planungsausschusses gekommen, um gegen die Pläne zu demonstrieren, an der Landstraße 26 n einen Baumarkt zu etablieren. "Wir sind nicht gegen einen Baumarkt, wohl aber gegen diesen Standort", gab ihr Sprecher Herbert Lühring zu verstehen. Gehört wurde auch Ulrich Graf, Leiter der Gesamtschule: "Die Schulpflegschaft hat sich gegen den Baumarkt ausgesprochen, die Eltern haben Angst vor Unfällen."
Gleichwohl entschied der Ausschuss einstimmig, das Projekt voranzutreiben. Ein kleines Trostpflaster: Die verkehrliche Situation soll verbessert werden.
Lühring hatte ein Gesamtverkehrskonzept angemahnt. Und für einen Standort plädiert, von dem die Bürger nicht in so negativer Weise betroffen sind.
Ausschussvorsitzender Jochen Kock (SPD) verlas einen Brief der Bezirksregierung. Dessen zentrale Botschaft: "Aus landesplanerischer Sicht besteht keine Veranlassung, Bedenken zu äußern." Die Technische Beigeordnete Martina Stall stellte fest, dass die Ansiedlung nicht in einem Gewerbegebiet erlaubt sei, sondern nur in allgemeinen Siedlungsbereichen. Ihr Fazit: "Sie werden keinen anderen Standort finden als diesen!"
Frank Laschtowitz, zum ersten Mal für die SPD im Planungsausschuss, stellte klar, dass seine Fraktion für den Baumarkt an der L 26 n ist. Es müsse aber auf folgendes geachtet werden: "Die Abbindung der Ackerstraße für den Pkw- und Lkw-Verkehr vom und zum Baumarkt wird langfristig angelegt und mit einer Abpflanzung verbunden. Die Verbindung zur Industrie- und Marseillestraße bleibt nur für Fußgänger und Radfahrer offen." Eine Systemgastronomie werde nur zugelassen, wenn der Mensa-Betrieb der Gesamtschule nicht gefährdet werde.
"Wir sind noch in einer sehr frühen Vorphase der Offenlegung, sollten jetzt aber den Grundsatzbeschluss herbeiführen", mahnte Paul Schrömbges (CDU). Die Ansiedlung sei im Sinne der Stadt, zumal die Willicher Baumarkt-Kunden sehr viel Geld außerhalb der Stadt ausgäben. Schrömbges versprach, die SPD-Vorschläge zu prüfen.
Manfred Boochs (FDP) stimmte unter der Voraussetzung zu, "dass das Knotenpunktproblem gelöst wird". Er meinte damit den überlasteten Kreisverkehr.
Die Bürgerinitiative überlegt nun ihr weiteres Vorgehen. Auch ein Bürgerbegehren ist dabei im Gespräch.