Mit Rücksicht läuft’s besser

Landwirtschaft: Auf den Wirtschaftswegen kommt es immer mal zu Konflikten – besonders bei der Ernte.

Willich. Die Willicher Landwirte appellieren an Spaziergänger und Radfahrer, die Wirtschaftswege rücksichtsvoll zu nutzen. Grund: Die Wirtschaftswege rund um Willich - mit einer Gesamtlänge von rund 180 Kilometer - sind seit den 60er Jahren generell auf eine Breite von drei Metern ausgebaut, haben aber keine befestigten Ränder.

"Ausweichmanöver der landwirtschaftlichen Fahrzeuge, die oft hohe Aufbauten haben, sind oft schwer möglich, weil sie sonst umfallen würden", erklärt Ortslandwirt Theo Heyes.

Das berücksichtigten vor allem Radfahrer oft nicht und brächten sich so in gefährliche Situationen: "Im vergangenen Jahr waren wir bei der Getreideernte, da meinte eine Gruppe Rennradfahrer, sie müssten in voller Breite auf den Wegen fahren."

Immer öfter erleben die Landwirte auch direkte Unfreundlichkeit. "Wenn wir unsere Fahrzeuge auf den Trassen abstellen oder sie befahren, werden wir zum Teil beschimpft, weil wir den Weg versperren", so Heyes.

Generell sei es völlig in Ordnung, wenn Sportler und Spaziergänger die Wege nutzten, "aber mit mehr Rücksicht kämen alle weiter". Aber: Auch die Landwirte sollten darauf achten, die Wege möglichst sauber zu halten.

Wenig Verständnis haben die Bauern für manche Hundebesitzer: "Die lassen ihre Tiere in erntefähige Salatfelder laufen und dort ihre Hinterlassenschaften machen oder an den Pflanzen in der ersten Reihe ihr Bein heben", so Heyes: "Den Salat will ich nicht später im Geschäft kaufen!" Den Menschen sei oft nicht klar, dass auf den Feldern Nahrungsmittel erzeugt würden - zum Teil sogar im biologischen Anbau.

Heyes appelliert, auf die Belange der Landwirtschaft Rücksicht zu nehmen. Für die regionale Vermarktung seien die Willicher Böden von einer guten Qualität, "wir können hier alles anbauen und damit auch regional in den beliebten Bauernläden verkaufen."

Damit kämen die Landwirte dem Wunsch vieler Verbraucher nach, deutsche regionale Produkte zu kaufen und die Erzeuger möglichst zu kennen.