Umweltstation: Lupen-Safari durchs grüne Gras

Natur erleben und verstehen: Die Umweltstation im Schlossgarten lockte mit „Wiesenzauber“ zum Anfassen.

Neersen. Ob Wiesenschaumzikade, Kriechender Günsel oder Kuckuckslichtnelke: Pia Kambergs und Monika Wagner von der Eva-Lorenz-Umweltstation in Neersen sorgen dafür, dass Schul- und Kindergartenkinder einen Einblick in die Natur vor Ort vermittelt bekommen.

Am Sonntag hatte die Station am Rande des Schlossparks Tag der offenen Tür. Der Naturschutzbund bot Nisthilfen an, informierte schwerpunktmäßig über Eulen in der Region.

2007 besuchten 1722 Kinder die Eva-Lorenz-Umweltstation, die seit sechs Jahren existiert. Zurzeit steht ein neues Thema im Mittelpunkt: Die Lupen-Safari auf der Wiese hinter der Niershalle.

"Aus der Ameisen-Perspektive heraus gibt es eine Menge zu sehen", weiß Monika Wagner. So legt die Wiesenschaumzikade ihre Eier in einem Schaum ab, der wie Speichel aussieht. Unter der Lupe werden auch viele Schnecken sichtbar - 2008 wird ein "Super-Schneckenjahr".

Auf der Wiese erzählte Susanne Smolka Wiesenmärchen. Eine Aufgabe bei der Wiesen-Rallye bestand darin, Töne auf einem Grashalm zu erzeugen. Als erster Preis lockte ein Wald- und Wiesen-Rucksack: mit Lupe, Dynamotaschenlampe und Wald-Erkundungsbüchlein ausgestattet.

Das Wiesenblumenquiz war kniffelig: Eine Margerite beispielsweise hat ganz schön viel Ähnlichkeit mit einem Gänseblümchen.

Während die Kinder über Fragen zur Natur brüteten, gehörten Charly Hübner vom städtischen Umweltamt und sein Sohn Marco zu denen, die Möhren putzten für gesunde Kost mit Biokartoffeln, Kohlrabi und Kräuterquark.

Am Pavillon von Johannes Thees aus Anrath duftete es nach Thymian, Basilikum, Sauerampfer, Katzenminze und vielem mehr. Harry Abraham vom Nabu hatte einen Eulen-Pavillon aufgebaut.

Was er nicht ohne Stolz mitteilte: "Wir haben 30 Nistkästen installiert - darin haben sich neun Brutpaare niedergelassen, die insgesamt 29 Jungvögel ausbrüteten."

So haben vor knapp zwei Wochen auf dem Anrather Stautenhof junge Schleiereulen das Licht der Welt erblickt.

Friedrich Ferle aus Willich trat als Makler auf. Er hatte "Apartments" unter anderem für Kohlmeise, Rotkehlchen und Steinkauz im Angebot sowie eine Art "Doppelhaus" für den Haussperling - viele dieser Nisthilfen hatte Ferle selbst gebaut.

Ist Monika Wagner wunschlos glücklich mit der Eva-Lorenz-Umweltstation? Nicht ganz: "Was uns ärgert, sind die vielen Hundehaufen und die Schmierereien, von denen die Station nicht verschont blieb."