Stadtgeflüster: Die Rache der Kröte

Lesen Sie alles über neue Schilder, eine neue WG und eine alte, sehr schwere Holzkiste.

Willich/Tönisvorst. Ein ungewöhnliches Schild hat der Stadtflüsterer in Clörath am Teich unweit der gleichnamigen Mühle aufgestöbert.

Es zeigt unter dem "Achtung!"-Warnhinweis eine gigantische Kröte, die gerade ein Auto zerquetscht. Also, Autofahrer, fahrt langsam, sonst droht womöglich die Rache der wandernden Amphibien.

Wohngemeinschaften sind ja gerade bei jüngeren Menschen beliebt. Der Vorster Pfarrer Ludwig Kamm wurde zwar gestern immerhin schon 60 Jahre alt, doch auch er genießt derzeit die Vorzüge einer WG. Sein Mitbewohner heißt Olaf Blumberg, ist 23 Jahre jung und will ab Herbst Sozialarbeit in Bochum studieren.

Dafür absolviert er ab Montag ein Praktikum im Haus der Lebenshilfe in Vorst und hat bei Ludwig Kamm Quartier bezogen.

"Bis mindestens Ende August", sagt der Pfarrer, der für seinen Schützling Anschluss sucht. "Olaf würde sehr gerne junge Leute in Vorst kennen lernen und mal was unternehmen." Klar, dass der Präses da an seine Junggesellenschützen denkt.

Das waren Unwetter, die Donnerstag und Freitag über unsere Gegend hereinbrachen. Gerade in Vorst musste die Feuerwehr oft ausrücken, um Keller leer zu pumpen.

Alle Hände im eigenen Haus zu tun hatte auch Feuerwehrchef Hermann Snellen. Bevor er anderen helfen konnte, musste er erstmal selbst seinen eigenen Keller leer pumpen.

Bleiben wir bei der Feuerwehr. Die hatte vergangenen Freitag in Willich gewisse Probleme, einen Einsatzort zu finden. Nach dem heftigen Gewitterguss am Freitagmorgen stand auf der Hardt ein Bauernhof unter Wasser.

Doch im Willicher Stadtgebiet sind an mehreren Stellen Straßen umbenannt worden, neue Schilder wurden aufgestellt. So heißt die Hardt an besagter Stelle jetzt "Husterhöfe", was die Blauröcke noch nicht wussten. Das Problem ließ sich aber kurzfristig aus dem Weg räumen, der Keller wurde leer gepumpt.

Nicht viel zu lachen gibt es normalerweise in den Tönisvorster Ratssitzungen. Das war letzte Woche mal anders. Ausgerechnet der nicht immer für seinen rheinischen Frohsinn bekannte Horst von Brechan (CDU) landete einen Brüller.

Als in einer Abstimmung alle Fraktionen aufgeforderte wurden, sich einem Antrag von UWT und FDP anzuschließen, antwortete von Brechan:

"Wer unsere Fraktion kennt, der weiß: kompromissbereit wir sind." Womit der Christdemokrat bewies, dass er nicht nur Kompromisse eingehen kann, sondern auch schon mal einen Scherz auf den Lippen hat.

Dass bei allem Humor im Stadtrat nicht alles eitel Sonnenschein ist, dokumentierte sich wenige Minuten später. Da mussten Beisitzer für den Wahlausschuss bestimmt werden.

Eine an sich sehr unspannende Geschichte und für Otto-Normalverbraucher auch total unspektakulär. Offenbar hatte es aber CDU-intern einige Differenzen gegeben und nicht für alle waren die Vorschläge befriedigend.

Wie anders sollte es sonst zu erklären sein, dass Daniel Slomka und Maik Giesen (beide CDU) für die Abstimmung den Saal verließen.

Auf dem Sprung ist in diesen Tagen auch Willichs Stadtkämmerer Theo Eckelboom. Was die WZ veranlasste, mit ihm einen Rückblick auf seine 45 Jahre bei der Verwaltung zu wagen.

Der Anrather hätte dem vielleicht gar nicht zugestimmt, wenn er gewusst hätte, was die Herren von der Presse so alles mit ihm anstellen wollten. Fiel das Auge des Fotografen doch auf eine ebenso alte wie schwere Holzkiste, die mit ebenso schweren Schlüsseln aus Eisen behängt ist.

Eckelboom hat sie - quasi als Symbol für die Stadtkasse - in seinem Büro stehen. "Nimm die doch mal untern Arm", kommandierte der Fotograf - und brachte den Kämmerer so richtig ins Schwitzen.

Von "untern Arm" konnte keine Rede sein, nur mit Mühe ließ sich das Ding überhaupt anheben. Und so etwas am vorletzten Arbeitstag.

Jaja, werden Sie jetzt sagen. Schon wieder Neuigkeiten vom Neuen Markt. Aber es gibt sie wirklich. Ein Schild wurde mittendrauf platziert.

Fast wie auf der Autobahn: Weiße Schrift auf blauem Untergrund. "Neuer Markt" - heißt es da. "Ich will von dem Begriff Parkpalette runter", erklärt Bürgermeister Albert Schwarz.

Nicht nur der sintflutartige Regen hat in der vergangenen Woche dazu geführt, dass die Stimmung am Erdbeermarkt weiterhin gereizt ist. Das trifft besonders den Standort St. Tönis, der Flüsterer berichtete schon letzte Woche über diverse Verwerfungen.

Dem Vernehmen nach, ärgern sich örtliche Erzeuger (nämlich St.Töniser Obstbauern), dass "Fremde" in der Stadt ihre Früchte feil bieten. Gemeint sind die Vorster Anbieter und ein Clörather Produzent.

Letzterer macht sich im übrigen selbst Konkurrenz. Er bietet das Körbchen mit 2,5 Kilo Erdbeeren vor dem Rathaus für fünf Euro an. Am Neuen Markt kostet die gleiche Menge an einem Stand dann acht Euro.

Wechsel nach Vorst: Lange hatte sich im ehemaligen Postamt am von-Danwitz-Platz nichts getan, hatten die Räume leer gestanden. Dann wurde gebaut, jetzt ist alles weitgehend fertig. Entstanden sind zwei Wohnungen.

Der Endspurt ist eingeläutet: Noch bis zum 7. Juli läuft Big Brother. Der Sieger im TV-Knast darf sich auf 250000 Euro freuen. Und unsere Tanja? Die muss erst einmal zittern.

Ihre Mitbewohner haben sie nominiert. Heute entscheidet sich, ob die Tönisvorsterin nach Hause muss.

In der vergangenen Woche absolvierte die Blondine mit ihren Mitgefangenen lustige Spiele und einen Wettkampf gegen ein österreichisches Big Brother-Team, der allerdings nur ein Bluff war.