Tag des Kindes: Hier sitzt der Nachwuchs am Steuer

Fest Spiel und Spaß, Technik und Trödel: Der St. Töniser Werbering hat gestern ein großes Paket der Unterhaltung geschnürt.

St. Tönis. Sie kennen das: Die Ankündigung wie "Kommt Kinder, wir gehen in die Stadt" kann beim Nachwuchs schon ’mal lange Gesichter nach sich ziehen. Ein Einkaufsbummel ist eben nicht jederkinds Sache.

Am Sonntag aber dürfte der Spaziergang durch die Innenstadt für viele Jungen und Mädchen der Höhepunkt ihres Wochenendes gewesen sein.

Am Tag des Kindes gehörte St. Tönis ihnen. Der Werbering hatte, wie jedes Jahr, ungezählte Aktivitäten in der Fußgängerzone vorbereitet. Da gab’s auch genug für Erwachsene zu sehen.

Wem nur sollte man zuerst zuschauen? Dem geschäftigen Treiben der Kinder auf dem Trödelmarkt? Oder doch der faszinierenden Technik eines alten Traktors?

Das Gefährt, ein roter McCormack, Baujahr 1961, hat den Wettstreit der Blicke oft gewonnen. Schließlich zog er einen Planwagen, mit dem man durch den Ort fahren konnte.

Für so manches Kind ging ein Wunsch in Erfüllung, als es neben Harry Klupsch, dem Fahrer, auf dem Traktor Platz nehmen konnte.

Funkelnde Augen bei Jung und Alt gab es auch beim Anblick zahlreicher chromblitzender Motorräder von "Liberty Niederrhein", die nicht nur ihre Zweiräder zeigten, sondern Kinder - natürlich vorschriftsmäßig mit Helm ausgestattet - auf eine kurze Rundfahrt mitnahmen. Hier sah man bei Eltern fast ein wenig Neid aufkommen.

Fast noch mehr strahlten die Kinderaugen bei Ira Ingenpaß, die Kinder auf einem Pocketbike fotografierte - und dieses Foto konnten die Kids als ihren persönlichen Schlüsselanhänger mit nach Hause nehmen.

Auch andere Geschäftsleute hatten Aktivitäten für die Kinder geplant. Allen voran Handwerker der Stadt, die mit ihren Freunden zwölf Attraktionen auf dem Rathausplatz aufbauten: Nagelbalken, Stockbrot und vieles mehr. Das war Kurzweil pur.

Wer alle Aktivitäten passiert hatte, konnte an zahlreichen Stände des Kindertrödels vorbeischlendern - und reichlich einkaufen. Mal in Begleitung der Eltern, oft aber ganz ohne Mama und Papa, zeigten die Kinder ihre Begabung für den Handel.

50 Cent für ein Auto, ein Euro für eine Tüte Sammelbilder, zwei Euro für ein Gesellschaftsspiel? Alles kein Problem. Und Handeln auch nicht - Hauptsache, am Ende waren alle zufrieden.

Das scheint in diesem Jahr rundum gelungen zu sein. Überall strahlende Gesichter, auch wenn nicht immer alles funktionierte.

So mancher gebuchte Platz beim Kindertrödel war drei Mal vergeben worden. Was aber ohne Probleme geklärt wurde - man nahm den freien Platz daneben oder gegenüber.

Kinder sind eben unkomplizierter als Erwachsene. So manches Kuscheltier, das nicht verkauft werden konnte oder sollte, wurde beim Round-Table abgegeben, die die Tiere nach Rumänien transportieren wird.

Die Artillerie-Gruppe hatte im Vorfeld bei den eigenen Kindern gesammelt. Norbert Hilgers gab mit Tochter Franziska einen Sack mit 50 Kuscheltieren ab.