Kooperation: Zwei Partner für die Energie
Die Stadträte in Willich und Meerbusch haben die Zusammenarbeit ihrer Stadtwerke abgesegnet.
Willich. Für die Stadtwerke Willich brechen neue Zeiten an: Einstimmig hat der Stadtrat am Mittwochabend die lange diskutierte Kooperation mit den Wirtschaftsbetrieben Meerbusch (WBM) abgesegnet. Gestern Abend folgten die Meerbuscher - trotz einiger Bedenken der dortigen FDP. Damit kommt es zum 1.Juli zur Gründung der "Stadtwerke Service Meerbusch Willich GmbH & Co. KG".
"Vor dem Hintergrund des sich verändernden Energiemarktes müssen wir die Zukunft unserer Tochter sichern", erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Kirsch (CDU) im Stadtrat. Ziel der Kooperation ist es, die Effektivität beider Unternehmen zu erhöhen sowie Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Das Ganze sei "der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt", betonte Kirsch.
Das formale Dach der Kooperation bildet eine Verwaltungsgesellschaft ohne eigenes operatives Geschäft. Die Servicegesellschaft wird in Willich angesiedelt und ist für den kaufmännischen Bereich zuständig. Für die technische Sparte wird eine Verteilnetzgesellschaft aufgebaut, die wiederum in Meerbusch ihren Sitz bekommt. Was für die insgesamt 140 Mitarbeiter (einschließlich der Wasserwerke Willich) einige Umzüge zur Folge hat. Denn die Techniker werden künftig komplett in Meerbusch sitzen, die Kaufleute alle an der Grabenstraße. "Die Kunden werden aber kaum einen Unterschied wahrnehmen", versichert Stadtwerke-Geschäftsführer Albert Lopez.
Beide Stadtwerke behalten ihre Selbstständigkeit, beide Seiten behalten ihr Anlagevermögen und die Zuständigkeit für die Preisgestaltung. Die Geschäftsführung wird von einer Doppelspitze übernommen, die aus Lopez und seinem Meerbuscher Kollegen Manfred Weigand besteht. Der geht Ende 2009 in den Ruhestand, danach soll es nur noch einen Geschäftsführer geben. Auch das Personal soll innerhalb von zehn Jahren um 25Personen, die altersbedingt ausscheiden, verkleinert werden.
"Die Energie-Preise galoppieren davon, das können wir nicht aussitzen", hob Lopez die Notwendigkeit der Kooperation hervor. Nur so könne man die Zukunft der beiden Unternehmen und die Arbeitsplätze sichern. Weshalb wohl auch die Komba-Gewerkschaft zugestimmt hat.