Antoniuszentrum: Chef diskutiert mit Senioren
Alexianer-Chef Michael Wilke stellte sich Fragen. Das Zentrum bekommt einen neuen Namen.
Tönisvorst. „Wir machen das wie beim Kölner Treff.“ Jutta Hartmann, Pflegedienst-Chefin des Antoniuszentrums, machte es wie WDR-Frau Bettina Böttinger und griff zum Moderatoren-Mikrofon. Das St. Töniser Seniorenhaus hatte den Regionalgeschäftsführer der Alexianer, Michael Wilke, zum Interview eingeladen. Und der hatte sich nicht lange bitten lassen, stellte sich den Fragen der Bewohner.
Die durchaus kritisch ausfielen. „Wird es eine Namensänderung geben?“, wollte Eberhard Bökelmann, Vorsitzender des Heimbeirates, wissen. Klare Ansage: Ja. Der gesamte Komplex wird demnächst „Alexianer Tönisvorst GmbH“ heißen. Welche Veränderungen kommen auf das Haus zu? „Das wird eindeutig im Krankenhaus-Bereich sein“, erklärte Wilke. Im Seniorenbereich gebe es einen guten Standard. Hier sei der geringste Handlungsbedarf vorhanden. „Da müssen Sie sich mal den Fußboden angucken“, konterte Eberhard Bökelmann.
Was viele Bewohner stört: Beide Türen im Bereich des Eingangs gehen gleichzeitig auf, was besonders im Winter die Konsequenz hat, dass es unangenehm zieht und auch kalt wird. „Da kann man sicher was machen“, sagte Wilke. Leider werde es keine einfache Lösung geben wie eine Drehtür — die wäre für Rolllatoren ungeeignet.
Wilke zeigte sich aber auch von einer schlagfertigen Seite. „Würden Sie hier einziehen?“ Auf diese Frage wandte er sich an Jutta Hartmann und forderte sie auf: „Sie können mich schon mal auf die Warteliste setzen.“ Und ja, bei den Veranstaltungen wie etwa dem dienstäglichen Kaffeenachmittag werde er sich gelegentlich blicken lassen.
Dann die Sache mit dem Essen: „Es gibt immer das Gleiche“, klagte eine Bewohnerin. Da gab’s aber auch die andere Stimme. Die, die ein flammendes Plädoyer für die Qualität dieser Einrichtung hielt: „Man hat immer die Auswahl. Und ich erzähle auch überall, wie hervorragend das hier ist“, erklärte Wilfried Tokarski.
Der Alexianer-Chef erzählte auch etwa über die eigene Ausbildung: „Ich habe Wirtschaftswissenschaften studiert, mit Schwerpunkt Personal und Produktion. Dass ich mal im Gesundheitssektor lande, war so ziemlich das Letzte, was ich mir damals vorstellen konnte.“