Einkaufen bei Trommelklängen und Flötentönen

Kreismusikschule feierte 50-jähriges Bestehen.

Tönisvorst. Was muss man tun, um in diesem Jahr schönes Wetter zu haben? „Die Musikschule einladen!“ unkte Rolf Holtschneider, Leiter der Kreismusikschule, neben der Bühne auf dem Rathausplatz. Die Schule feiert ihr 50-jähriges Bestehen seit einigen Monaten mit Festwochen in den neun Kreisgemeinden. Jetzt war Tönisvorst dran.

Konzerte, die Einblick in die Vielfalt der Angebote verschafften, gab es seit einer Woche an vielen Orten der Stadt. Am Samstag wurde die Festwoche im St. Töniser Ortskern beendet. „Fünf Festwochen, und wir konnten immer draußen spielen“ freute sich Holtschneider über das tolle Wetter.

Die Bürger nahmen die Gelegenheit wahr, sich bei den Wochenendeinkäufen von der Musik verwöhnen zu lassen. Schlenderten bei den „Bildern einer Ausstellung“ an Schaufenstern vorbei, genossen bei Trommelklängen die milde Luft im Mertenshof oder ließen sich den Kaffee bei Flötentönen schmecken.

„Einfach toll“ hatte Peter Siegel, Vorsitzender des Stadtkulturbundes, schon am Montag beim zweiten Konzert der Festwoche festgestellt. Siegel möchte der Musikschule gerne weiter ein solches Forum bieten, um das Musizieren der Jugend zu fördern. Die Musikschule selbst möchte sich mit den Festwochen bei den Kommunen für deren Unterstützung bedanken. Mehr aber noch gilt der Dank der Bevölkerung, die den musikalischen Nachwuchs stellt.

„Einige der heutigen Lehrer habe ich selbst ausgebildet“ stellte Holtschneider fest. Und verwies darauf, dass Schüler aus dem Kreis Viersen mittlerweile in großen Orchestern spielten.

Am Samstag bekam aber nicht nur die Spitze, sondern auch die Basis ihr Forum. So die Trommelklassen der Grundschule Corneliusstraße. Eva Kenkenbert und Johanna Braun zeigten, was sie mit musikalischer Früherziehung erreichen. Am Rathausplatz lockten Jugendsinfonieorchester, Rockband, Big-Band und Ministreicher immer zahlreiche Passanten an — darunter Bürgermeister Thomas Goßen. Einen Spielort hatte man sogar direkt in der Stadtverwaltung platziert: Die zehn Querflöten von Flautissimo spielten vor dem Bürgerbüro, das samstags geöffnet hat. Kurios nur, dass dort ausgerechnet diesmal kein Publikumsverkehr war. „Immerhin haben so meine Mitarbeiterinnen etwas erleben könnten“, sagte Goßen. bec