Feuerwehr in Anrath: „Stinkbombe“ sorgt für Aufregung

Ein übel riechendes Päckchen löst einen Feuerwehr-Großeinsatz aus. Drei Männer kommen ins Krankenhaus.

Anrath. Riesenschreck am Vormittag: In einem Paketshop an der Haus-Broicher-Straße (bei Roeben Gas) wird ein Päckchen zurückgebracht. Ein Beschäftigter öffnet es, ihm schlägt heftiger Gestank entgegen. Dem Mann wird schlecht, starker Speichelfluss, Brennen im Hals. Einem Kollegen geht’s genauso.

Ein Dritter schließlich schnappt sich das Paket, packt es auf einen Gabelstapler und bringt es in die äußerste Ecke des Geländes. Unterdessen ist die Feuerwehr mit einem Großaufgebot angerückt.

Weil das Ganze sich absolut zufällig auf dem Firmengelände von Roeben abspielt, ist die Nachbarschaft schnell in heller Aufregung. Zumal die Feuerwehrleute sich in ihre Säure-Schutzanzüge zwängen und dann wirkt die Szenerie wie in einem Katastrophenfilm a la "Outbreak".

Unterdessen ist das Gebäude, in dem der Shop von GLS sich befindet, evakuiert, die Betroffenen ins Katharinen-Hospital gebracht worden. "Zur Beobachtung", heißt es.

Die Feuerwehrleute haben inzwischen das Päckchen in ein luftdichtes Fass gepackt. "Es handelte sich um eine Kartusche, die als Rückläufer losgeschickt worden war. Mit der Information, es sei Messflüssigkeit für eine Heizung darüber gelaufen", erklärt Stadtbrandmeister Thomas Metzer.

"Jetzt kannte ja niemand die Konzentration oder die Menge, mit der die unbekannte Flüssigkeit ausgelaufen war", so Metzer. Es seien schließlich sechs oder sieben Stoffe in Frage gekommen. "Besonders gefährlich können die nicht sein, weil sie in Haushalten eingesetzt werden", erläutert Metzer.

Auch im Gebäude messen die Wehrleute nach, stellen nichts Verdächtiges fest. Für die Nachbarn habe nie eine Gefährdung bestanden, erklärt Feuerwehr-Sprecher Lars Greiner "Da hätten sie schon den Kopf in die Tonne halten müssen".

Dass sich der Vorfall auf dem Gelände von Roeben Gas abspielt, sieht er als positiv an. "Die Mitarbeiter sind geschult. Die wissen mit Gefahren umzugehen." "Wir hätten gerne mehr Informationen bekommen", sagt eine Anwohnerin. Für sie habe sich die Situation als sehr bedrohlich dargestellt.