Badewannen-Rennen: Wackere Wikinger auf der Niers

Zur 21. Traditions- Veranstaltung hatte die Landjugend Anrath eingeladen.

Neersen/Anrath. Badewannenrennen ist zwar keine olympische Disziplin, wohl aber ein Stück Tradition an der Niers: Die Anrather Landjugendbewegung veranstaltete am Sonntag das mittlerweile 21. Badewannenrennen.

Mit 14 Wannen war die Resonanz gut durchschnittlich, klar unter dem Durchschnitt lag dagegen das Wetter - immer wieder regnete es. Das hielt zwar nicht die Mitglieder der Landjugenden ab, zünftig zu feiern - die Zahl der Besucher war aber etwas niedriger als in den Vorjahren. Den Gesamtsieg holte sich die KLJB Boisheim mit ihrer Wanne.

Decke ausbreiten und sich am Niersufer die Sonne ins Gesicht scheinen lassen, das war am Sonntag leider nicht möglich. Die Ufer waren statt dessen mit Pavillons gesäumt, die Schutz vor Regen boten. Trotzdem machten sich einzelne Mitglieder der Landjugend-Bewegungen einen Spaß daraus, Freunde ins bauchnabeltiefe Wasser zu zerren.

Was auf der Niers in diesem Jahr angenehm auffiel: Die Badewannen-Bauer hatten wieder deutlich mehr Kreativität investiert. An ein Wikingerschiff erinnerte die Wanne der Waldnieler Landjugend, die sich stilecht als wackere Nordmänner verkleidet hatten. Die Form folgte hier jedoch eindeutig nicht der Funktion - für die 200 Meter mit dem Strom brauchten die Waldnieler fünf Minuten und 49 Sekunden. Das war die schlechteste Zeit, die Boisheimer schafften diese Distanz in exakt einer Minute - Bestzeit.

Katharina Fliegen und Andreas Stephan moderierten, Michael Schallenburger gab die Zeiten in den PC ein. "Die "Verrückten Hühner" aus Erkelenz müssen ihr Boot retten, es driftet Richtung Süchteln ab", meldete Katharina Fliegen. Erstmals machte eine private Gruppe aus Krefeld mit - sie hatte das Badewannenrennen bislang nur vom Ufer aus gesehen.

Ebenfalls Premiere hatte eine kleine Gruppe vom Heilpädagogischen Zentrum - sie nannten ihre Wanne "Niersbomber", mussten sich aber mit einem Platz im Mittelfeld zufrieden geben.

Die Boisheimer statteten ihre Wanne mit Sitzen in Rosa aus und nannten ihr Gefährt mit der kleinen, ebenfalls rosafarbenen Badewanne "AliGAYtor". Die Süchtelner Landjugend kämpfte mit einer an einen Raddampfer erinnernden Wanne um Sekunden, die Junggesellen-Schützen aus Vorst hatten den Spongebob, den Schwammkopf aus einer Zeichentrickserie, zu ihrer Gallionsfigur erhoben - er thronte ganz vorne auf der Wanne.

Mut und Geschicklichkeit konnten nicht nur die Wannenbesatzungen beweisen, sondern alle Besucher, die über die Behelfsbrücke, bestehend aus Paletten über einem Baumstamm, balancierten. Jugendliche machten sich einen Spaß daraus, das provisorische Bauwerk in Schwingungen zu versetzen - rustikaler Humor à la Landjugend eben.