Willich: "Ich springe, wenn ihr näherkommt"
Ein 34-jähriger Krefelder drohte damit, sich auf der A 44 umzubringen. Er soll private Probleme gehabt haben.
Willich. Ein Krefelder hat in der Nacht zu gestern auf der A44 in Höhe Münchheide Polizei und Feuerwehr in Atem gehalten. Er drohte an, sich durch einen Sprung von einer Brücke umzubringen. Durch einen beherzten Zugriff der Beamten gelang es schließlich, den 34-Jährigen zu überwältigen.
"Kurz nach Mitternacht hatte er auf der Polizeileitstelle angerufen und damit gedroht, sich vor ein fahrendes Auto zu werfen", erklärte gestern Wolfgang Wiese, Sprecher der Kreispolizei. Beamte der Wache Willich suchten die A 44 ab und entdeckten den Mann, der im Abschnitt zwischen der Abfahrt Münchheide und Krefeld-Forstwald auf der Mittelleitplanke saß.
Die Polizisten versuchten, mit dem Krefelder zu reden. Der forderte sie auf, nicht näher zu kommen und drohte, anderenfalls vor ein Auto zu springen. Daraufhin ließen die Beamten die Autobahn sperren und versuchten weiter, den Mann zu beruhigen. Der lief aber zur nahe gelegene Autobahnbrücke über die Landstraße 26 (Höhe Bönninghausen). "Ich springe, wenn ihr näher kommt", droht er. Die Brücke ist etwa 5,50 Meter hoch.
"Durch einfühlsame Gesprächsführung gelang es einem Beamten, ihn vom Sprung abzuhalten", berichtete Wiese. Zeitgleich sicherte die Feuerwehr den Bereich unterhalb der Brücke durch ein Sprungkissen ab. "Das ist innerhalb von 30 Sekunden aufgeblasen. Wir mussten es aber mehrfach verschieben, da der Mann hin und her gelaufen ist und am Ende mit dem Rücken zur Straße stand", erklärte Stadtbrandmeister Thomas Metzer.
Gegen ein Uhr nutzte die Polizei eine günstige Gelegenheit, ergriff den Mann und nahm ihn in Gewahrsam. Er wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert. Hintergründe für den angedrohten Selbstmord waren offenbar private Probleme. Gerüchte, wonach der Krefelder unter Alkoholeinfluss stand, bestätigte Wiese nicht.