Hobby: Aus Willich in die ganze Welt
Die Amateur-Funker luden zum Schnupper-Tag am Klapptor ein.
Schiefbahn. "Warum nicht mal ein anderes Hobby kennenlernen?" Das fragten die Mitglieder des Ortsverbandes Willich des Deutschen Amateur-Radio-Clubs und luden ein zu einem unverbindlichen Kennenlernen.
Es waren nicht viele Interessenten, die auf eine Stippvisite mal kurz auf dem Gelände Am Klapptor unweit des Niederheider Schützenplatzes vorbeischauten. Die, die kamen, erfuhren allerdings viel Spannendes über dieses Hobby.
Bald waren die Mitglieder wieder unter sich. Die Werbeaktion läuft weiter: Am 20. September und am 11. Oktober, jeweils um 15 Uhr, kann unverbindlich in die weite Welt des Funks reingeschnuppert werden.
Das Gelände der Funker liegt zwar abgelegen rund 100 Meter von der Straße "Am Klapptor" entfernt, ist aber trotzdem leicht zu finden: Kein Wunder, ragt doch ein wahrer Antennenwald auf dem Bahngelände empor, der schon von weitem zu sehen ist. Diese Antennen sehen nicht nur imposant aus, sie lassen auch so ziemlich alle Spielarten des Amateurfunks zu.
Die Gäste lernten unter anderem, dass mit Sprache, Schrift und Morsezeichen kommuniziert werden kann. Uwe Leigraf, Vorsitzender des Ortsverbands Willich, wählte als Frequenz 14 Megahertz - hierüber ist eine europaweite Verständigung möglich.
Das Funkgerät fängt Funksignale auf, die am Laptop decodiert werden. Am so genannten Wasserflussdiagramm kann der 44-Jährige sehen, wo auf der Frequenz Funkverkehr herrscht.
"Funkfreunde werden mit OM, das heißt "old man", angesprochen, Frauen mit YL, was so viel wie "young lady" bedeutet", erklärte Leigraf. Der aus Schiefbahn stammende und in Mönchengladbach lebende Martin Odenbach fügte hinzu: "Verheiratete Frauen werden als XYL"s bezeichnet, als "ex young ladies".
Odenbach ist der Einzige der jüngeren Vereinsmitgliedern, der dank Bundeswehr das Morsen aus dem Eff-Eff beherrscht. Uwe Koch schließlich demonstrierte, wie Sprechfunk über Ländergrenzen hinweg funktioniert.
Die Willicher Funker sind übrigens ehrgeizig: "Bei Funkwettbewerben gehören wir immer zu den Besten", so André Blankenagel aus Willich in aller Bescheidenheit. Bei ihm liegt das Funken im Blut - Großvater Manfred Blankenagel (71) gehört zu den Mitbegründern des Ortverbands Willich.
Funker sind übrigens in Ausübung ihres Hobbys recht wortkarg: "Wie man heißt, wo man wohnt, das Alter, das Wetter - darauf beschränkt sich im Wesentlichen die Kommunikation", weiß Uwe Leigraf. Der Grund: "Im Vordergrund steht nicht das Gespräch, das Wichtigste ist das Herstellen der Verbindung."