Geflüster: Aufmarsch beim Radl-Jupp

Josef Heyes hat gefeiert. Lothar Vauth hat eine neue Frisur. Und Pfarrer Kamm schreibt Restaurant-Kritiken.

Willich/ Tönisvorst. 60 Jahre alt ist Willichs Bürgermeister Josef Heyes am Dienstag geworden. Gefeiert wurde auch im Rathaus, am Mittwoch gab’s einen kleinen Umtrunk. Heyes beließ es bei einem Gläschen Sekt. "Zur Sicherheit bin ich aber zu den Terminen an dem Tag mit dem Rad gefahren, man weiß ja nie." Übung hatte er ja. Am Morgen begleitete er noch eine Jury für den Wettbewerb "Radroute des Jahres" auf der Fietsallee.

Die "offizielle" Geburtstagsfeier fand übrigens am Samstag statt - und da strömte dann der halbe Niederrhein ins Schloss. Trotz einer Radfahrer-Karikatur auf der Titelseite der Einladung kamen die meisten Gäste aber ohne Drahtesel.

Die Schlossfestspiele sind vorbei, die Tribüne ist abgebaut, die Requisiten sind verstaut. Jedenfalls beinahe: Ausstatterin und Textilkünstlerin Silke von Patay hat die beiden Marionetten, die Maja Elsenhans beim Stück "Mirandolina" tanzen ließ, der Freilichtbühne hinterlassen. Doch in der Mottenkiste sollen sie nicht verschwinden. "Das sind absolute Unikate, die in einem großen, hohen Raum hängen sollten", meint Intendantin Astrid Jacob. Wer Interesse hat, die Marionetten zu kaufen, kann sich an Festspiel-Geschäftsführerin Doris Thiel wenden (Telefon 02154/ 949-114).

Es ist nicht nur der Zahn der Zeit, der am Prunkwagen der St. Töniser Karnevalsgesellschaft Ost-end nagt. Auch das Gras drohte ihn zu überwuchern. Dabei hat der Standort des Teils - auf dem ehemaligen Kress-Gelände - seinen guten Sinn. Der Wagen wird verschrottet. Er entspricht nicht mehr den Vorschriften, und es wäre zu aufwändig, ihn für einen weiteren Karnevalsumzug "hinzubiegen". "Wir werden definitiv einen neuen Wagen bauen", verspricht die Ostend-Vorsitzende Bruni Lenting. Die Karnevalisten sind sogar schon dabei, das neue Gerät zu konstruieren, deshalb wird das alte ja ausgeschlachtet.

Wir bleiben in der Gegend. Wenn Anwohner, die am Maysweg wohnen oder arbeiten, in den letzten Wochen und Monaten ein merkwürdiges Geräusch hörten, kam dieses vielleicht von einem anderen Autowrack. Möglicherweise war der Rost zu hören, der an dem alten Wohnmobil nagte. Und einen schönen Anblick bietet dieser alte Opel auch schon länger nicht mehr.

Alles neu macht der Mai - sagt der Volksmund. Manchmal ist es auch der August. In diesem Monat hat sich nämlich der Tönisvorster SPD-Boss, DRK-Chef und Karnevalsprinz Lothar Vauth eine neue Frisur zugelegt und entsprechende Fotos verschickt. Jung, dynamisch, stylisch sieht er nun höheren Aufgaben entgegen. Und hat auch an manchen Stellen schon für Erstaunen gesorgt. Mache sich jeder selbst ein Bild vom Vorher/Nachher.

Fühlen Sie sich auch genervt von den Baustellen in Ihrer Stadt? Gerade für die Anrather ist das ja derzeit ein Riesenproblem. Und scheint ja auch kein Ende zu nehmen. Wöchentlich meldet die Willicher Stadtverwaltung die schon obligatorische Verlängerung der Maßnahme. Und dennoch: Schauen Sie sich mal an, wie das benachbarte Oberzentrum - die "Stadt wie Samt und Seide" - ihr Baustellen regelrecht zelebriert. Das gleicht schon fast einem Erlebnispark.

Pastor Ludwig Kamm hat offenbar einen Zweitberuf: Restaurant-Kritiker. Auf seiner Reise nach Burundi besuchte er mit der 80-jährigen Hannelore Klabes ein Speiselokal in Gitega - und war begeistert. "Ich kann das Restaurant nur empfehlen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach klasse", ließ er jetzt per Mail aus Afrika wissen. Zwei schmackhafte Fleischgerichte für je 3,50 Euro und zwei Flaschen Bier für einen Euro - da war der Herr Pastor zufrieden. Für drei Sterne neben der Tür reicht es aber trotzdem noch nicht: Das Bier wurde zunächst in der Flasche serviert, was vor allem der alten Dame einige Trink-Probleme bereitete.

Noch ist Stephan Gerndt, der neue Pfarrer von St.Cornelius, in St. Tönis vor Ort gar nicht präsent. Auf seine neue Aufgabe in der größten Pfarre des Bistums bereitete er sich aber auch innerlich bereits vor. Im Schaukasten an der Kirche konnte man nämlich auf einer Postkarte lesen, dass Pfarrer Gerndt sich zu Exerzitien im Trappistenkloster Maria Wald im Nationalpark Eifel nahe Heimbach aufhielt. Auf der Karte stand, dass er seine neue Pfarre grüße und dass er sich bei den Exerzitien bereits auf seine neue Aufgabe im Zisterzienser Kloster, in dem sich die Mönche bis in die Jahre um 1990 in Zeichensprache verständigten, vorbereitet.