Viele Ideen für die Kirche

Architekt Elmar Paul Sommer hat Pläne für die Pfarrkirche St. Mariä. Für den Umbau wird „Tafelsilber“ verkauft.

Neersen. Seit drei Jahren steht fest: Wenn alles so weiterläuft wie bisher, wachsen der Pfarre St. Mariä Neersen die Kosten bald über den Kopf. Im Anschluss an den Sonntags-Gottesdienst wurden deshalb Überlegungen zur Kosteneinsparung vorgestellt. Die sollen erreicht werden, indem alle kirchlichen Einrichtungen unter dem Dach der Pfarrkirche konzentriert werden. Doch dafür müssen zunächst einmal rund 2,5 Millionen Euro investiert werden.

Architekt Elmar Paul Sommer aus Monschau, im Kirchenbau erfahren, erläuterte vor knapp 50 Gemeindemitgliedern seine Ideen - und stieß damit auf überwältigende Zustimmung. Nach seinen Entwürfen wird sich die Kirche von außen kaum verändern - von einigen zusätzlichen Fenstern einmal abgesehen. Aber innen wird so ziemlich alles umgekrempelt.

Der jetzige Kirchenraum mit den weißen Wänden inklusive des Altars soll als Raum für Gottesdienste ausreichen. Die Spitzbogenöffnung soll wieder geöffnet werden und eine Verbindung zum Chorraum schaffen. Hinter dem Altar könnten alte Fensteröffnungen freigelegt werden.

Der rechte Teil des Raumes, vom jetzigen Haupteingang aus gesehen, soll nicht in voller Höhe erhalten bleiben - es wird eine Decke eingezogen, um zusätzlichen Raum zu schaffen. Der große Raum mit den Klinkerwänden wird - so die Pläne von Architekt Sommer - etwa mittig geteilt.

Hier werden zwei Decken eingezogen, immerhin gilt es, unter anderem Caritas-Kleiderkammer, Pfarrbüro und Jugendräume unterzubringen. Der hintere Teil des Raumes kann später - in reduzierter Höhe - per Schiebetüren dem Kirchenraum bei besonderen Anlässen zugeschlagen werden.

Pastor Markus Poltermann verriet, dass die Kirche einiges an "Tafellsilber" werde verkaufen müssen: "Die Brücke" gehört dazu, ebenso wie das Gebäude, in dem zurzeit das Pfarrbüro untergebracht ist. "Wir rechnen damit, durch die Verkäufe rund eine Million Euro zu erwirtschaften", gab der Pfarrer zu verstehen.

Und er geht davon aus, dass die restlichen 1,5 Millionen Euro vom Land und dem Bistum finanziert werden, auch wenn dies zurzeit noch alles andere als sicher ist. Deshalb regte Poltermann an, für das Projekt, das im Bistum Modellcharakter hätte, zu spenden.

Worüber er sich sehr freute: "Wir haben bereits das Angebot, während der Umbauphase die evangelische Kirche nutzen zu können." Das Projekt könnte in rund zwei Jahren abgeschlossen sein.